Den (einen) Islam gibt es nicht!

Selbst jene, die in intensiverem Kontakt mit Muslimen stehen, wissen meist extrem wenig von Religion & Vielgestalt der islamischen Welt. Das hält aber kaum jemand davon ab,  sich dennoch von der einen oder anderen Seite aktueller Konfrontationen in seiner Haltung vereinnahmen zu lassen.

Lassen Sie mich deshalb zunächst etwas Erhellendes beitragen, bevor ich mich mit der konkreten AfD-Position hierzulande auseinandersetze.

Nicht dass Sie denken, ich sei da viel schlauer. Gerade weil dem nicht so ist, bin ich die letzten Tage erstmal wieder auf „Tauchstation“ in meiner Recherche gegangen und hab mich fast „verschwommen“.

Nein,  meine Motivation, (auch den Islam) besser verstehen zu wollen, ist eher dem traurigen, kaum begreifbaren, aber uralten Phänomen geschuldet, dass nahezu jede Religion – bis in die heutige Zeit hinein – für sich den Anspruch erhebt, die einzig heilbringende & erlösende Wahrheit in Ihren Geschichten & Legenden zu tragen, stattdessen aber  immer wieder das ganze Gegenteil.. endloses Leid & jede erdenkliche Form menschlicher Grausamkeit aus dieser Ausschließlichkeit erwachsen lässt. Im Grunde folgt zumindest die Historie der meisten Religionen also mehr dem Prinzip:

„Und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein..“

statue-601329_640(= Zitat aus Reichstagsrede des Reichskanzlers Berhard von Bühlow Ende 1903)

Das will einfach nicht in meinen Kopf, ist dermaßen widersinnig, entbehrt – speziell in aufgeklärten Zeiten – jeglich rational nachvollziehbarer Berechtigung und trennt die Menschheit  viel mehr von Anfang an in Würdige vs. Unwürdige (Gläubige vs. Un- also auch Andersgläubige), als dass  Frieden, Zuversicht & persönlicher Einklang sich noch Sinn & Ziel des religiösen Glaubens allgemein nennen dürften – in meinen Augen.

Die Realität vielerorts zeigt aber:

Die Unvereinbarkeit gilt ungebrochen..

– sowohl für den elitären Glaubensansatz des von Gott erwählten Volkes, das Judentum, wie für die Kreuzzüge, die Inquisition & historische (Zwangs-)Christianisierung der Christen als eben auch für den Islam mit seinem kriegerischen Vormarsch von  Mohammedanern & Mauren, dem unbeirrbaren Machtsanspruch der Moslems im einst expandierenden Osmanischen Reich  vor Jahrhunderten bishin zu den  Allmachtsfantasien rundum das Lager der Islamisten und ihrem weltweiten Terror brandaktuell in jüngster Zeit.

Dabei beziehen sich alle 3 der hier genannten Großreligionen, wie sie sich bis heute machtvoll behaupten, auf den Kern ein & derselben mythischen Überlieferung mit einem einzigen, über alles erhabenen Gott (Allah) – sind also die 3 stärksten Vertreter des sogen. Monotheismus (Ein-Gott-Glaube), wie er sich gegenüber dem Polytheismus – mit ganzen Götterwelten, wie noch bei Griechen & Römern – erfolgreich durchsetzen konnte.

Und nicht nur das. Alle 3 nehmen zudem für sich in Anspruch, von einem barmherzigen, allwissenden & verständigen Gott sowie gerechten Richter auf dem Wege ihres gläubigen Lebens allgegenwärtig begleitet zu sein.

Alle  3  heiligen Bücher..

der Tanach (inkl. der Tora) der Juden, das hieraus entlehnte Alte Testament & die 4 Evangelien der Christen als auch der Koran (Qur’an) der Muslime – fußen auf der Schöpfungsgeschichte um Adam,578px-God_judging_adam_blake_1795 tragen  die verklärte Vorstellung vom einst ewigen Leben im Paradies in sich, genauso wie das Gegenstück: den Verlust desselben und als bittere Konsequenz die reale Existenz auf Erden, weil das Menschliche  jenes  Adams, exemplarisch für uns alle, der satanischen Versuchung erlag.

Auch die Glaubensprüfung um Noah (Nuh), die Sintflut & seine Arche ist allen gemein. Ebenso ähneln sich die Wirren um Lot, die Bedeutung der Abkehr vom sündigen Leben in Sodom & Gomorra,  die Prüfung des ergebenen Gehorsams Abrahams (Ibrahim) und die Geschichten um die beiden gesegneten Söhne Abrahams: Ismael & Isaak (Isma’il & Ishaq).

386px-Moses_doreUnd es geht noch weiter.. erkennt der Koran (Qur’an) doch auch den Stellenwert Moses (Musa) als Empfänger des Wortes Gottes  an, sieht ihn als führenden Retter durch den Exodus (Auszug aus Ägypten), spielt gleichermaßen auf die Verwerflichkeit der Götzenverehrung an und setzt dem Postulat des heidnischen Unglaubens (Polytheismus?)  die Allmacht des einen Gottes (Monotheismus) im Sinnbild der sich teilenden Fluten auf Moses‘ Flucht oder auch anhand des Wasserwunders inmitten der Wüste entgegen.

Die Legende behauptet sogar, Moses‘ Stab sei einst im Zentrum des Islam, im Innern der Kaaba in Mekka aufgefunden worden.

Und selbst die Existenz Jesu (Isa ibn Maryam = Sohn der Maria) verleugnet der Koran (Qur’an) nicht, sieht Jesus allerdings nicht als Sohn Gottes, erklärt die Kreuzigung zum Szenario einer geglückten Täuschung, verneint so auch den „Heiligen Geist“, reiht Jesus aber ehrenvoll  – wie Noah, Abraham & Mose zuvor – in die Riege der bedeutsamen, von Gott erleuchteten Propheten ein  bzw.  sieht ihn als  Gesandten von Gott (Allah).

Sie alle , wie auch  ein weiterer Gesandter, Erzengel Gabriel, existieren in ähnlichem Zusammenhang also auch in & zwischen den Zeilen des Koran (Qur’an), sind sozusagen die „ebenbürtige Vorhut“ über Jahrhunderte hinweg ihres eigenen, zentralen Verkünders Mohammed (Muhammad), dessen Auftauchen erst im 7. Jht. n. Chr. sich nun wieder auch in den ältesten Quellen der Bibel findet.

„Es könnte so einfach sein, isses aber nicht 😉 „

Fantastische4(Sie kennen den Song! Hier nur mal so zur Auflockerung der Thematik zwischendurch, weil die Headline gerade so schön passt.)

Ganz theoretisch(!) also – aus heutiger Perspektive und mit geläutert verantwortungsvollem Blick auf die jeweils eigene Religionsvergangenheit & deren zahlreiche Opfer – wären gewisse Einigkeiten, ein Minimalkonsens zwischen den Gelehrten & Würdenträgern der 3 großen Schriftreligionen durchaus herstellbar, wenn.. ja wenn die Beteiligten das wollten.  😐

Zumal alle 3 Religionen auch das Jüngste Gericht als übergeordnete göttliche Instanz am absoluten Ende alles Irdischen sehen und bis dahin..  Glaube, Rechtschaffenheit & z. T. soziales Verhalten als moralisches Pfand an der Pforte himmelwärts ins Paradies gelten , während Verfehlung konsequent in der Verdammnis der Hölle ende – sich also alle 3 Lehren in verwandten Vorstellungswelten „mit erheblicher Schnittmenge“ bewegen.

In diesem Zusammenhang spricht man heute auch von den sogen..

Abrahamitischen Religionen,

da speziell Abraham (bzw. Ibrahim im Koran) über die Verbindung zu seiner Frau Sarah als auch zu ihrer Magd/Sklavin Hagar (im Koran Hadschar) Stammesvater in doppeltem Sinne geworden sein soll.

Egypt_and_Syria_1768_to_1774_map_deSie können sich erinnern? Dieser Abraham/Ibrahim (bedeutet: „Vater der Vielen“) und seine Frau Sarah, die ursprünglich aus der fruchtbaren Zweistrom-Ebene der Stadt Ur (in Mesopotamien) kamen und über Jahrzehnte auf langen Umwegen von Gott nach Kanaan geführt wurden, sollen bereits uralt gewesen sein als es nun, im vergleichsweise kargen Westjordanland nahe Hebron, endlich um Nachkommen gehen sollte – so wie Gott es Abraham/Ibrahim in reicher Zahl zugesichert hatte.

Doch Sarah misstraute der Bestimmung (jenseits ihrer natürlichen Fruchtbarkeit). Um Abraham/Ibrahim dennoch sein erstes Kind & Stammhalter zu schenken, tat sie, was damals nicht unüblich war. Sarah bot ihrem Mann zum Ersatz ihre Bedienstete Hagar/Hadschar an und tatsächlich: Hagar/Hadschar gebar Abrahams Erstgeborenen und nannte ihn Ismael/Isma’il.

Viele Jahre später – Abraham soll fast 100 Jahre alt gewesen sein, seine Frau Sarah wenig jünger – sollen das Paar 3 Männer aufgesucht haben, unter denen Abraham Gott erkannte, der seine Verheißung auf reiche Nachkommenschaft Abrahams & Sarahs erneuerte. Der Legende nach soll sich die Verheißung erfüllt haben. Sarah gebar in hohem Alter ihren ersten leiblichen Sohn Isaak/Ishaq.

Hier scheiden sich die Geister!

Mal davon abgesehen, dass wir hier in der christlichen Kultur alle die Prüfungsgeschichte um Abrahams absoluten Gehorsam (=absoluter Glaube) kennen, auf Gottverlangen freigiebig das Lebens seines Sohnes Isaak als Opfer hingeben zu sollen,353px-ReuternAbraham haben wir auch irgendwann einmal gelernt, dass eben von jenem Isaak alle 12 Stämme der Israeliten abstammen. Isaak /Ishaq gilt somit als Erzvater der jüdischen Volkes – nach Bibel & Tanach.

Weitaus weniger verwunderlich als der Verlauf dieser extremen & symbolträchtigen Glaubens-, Bindungs- & Erlösungsszene um Isaak/Ishaq, muss es hingegen daheim bei Abraham/Ibrahim zwischen den Frauen und unter seinen Söhnen zugegangen sein. Der Zwist war vorgrammiert.. die Eifersucht gegeneinander, verbunden mit der Unklarheit  um das Erbe & der Neid.

Schließlich war Ismael/Isma’il nicht der leibliche Sohn Sarahs, vielmehr Zeugnis ihres Zweifels an sich/an Gott und doch versehen mit dem traditionellen Recht des Erstgeborenen im Hause des Vaters geboren zu sein, wenn auch entstanden aus der Verbindung mit dem ?Niederen? & Fremden (Magd/Skalvin/Ägypterin/Hagar/Hadschar)  – der Legende nach.

Während Isaak/Ishaq, der Zweitgeborene, nicht erst mit der Opferszene durch ein besonderes Band mit dem Hause Abrahams verbunden war, sondern von Anfang an zu 100% in seinem Blut die legitime, gewählte & würdige Bindung Abrahams zu seiner Frau Sarah in sich trug.

Der Zwist führte zur Trennung. Abraham schickte Hagar & Ismael fort in die Wüste. Aber beide, Isaak & Ismael, waren gesegnetBeiden hatte Gott über Abraham zahllose Nachkömmlinge versprochen.

Der Koran – eine etwas andere Geschichte (zwangsläufig?)

pexels-photoBei allem Bezug des Koran (Qur’an) auf die Überlieferungen des jüdischen Tanach, darf man im Weiteren – speziell bei den Mythen um Abraham – nicht vergessen, dass der Koran erst runde 2500 Jahre später – nach Mohammed/Muhammad – niedergeschrieben wurde.

In wieweit dieses Faktum allein betrachtet der Wahrheitsfindung allerdings zuträglich ist, sei  besser dahingestellt.. Leben wir doch  weitere runde 1300 Jahre später, haben bis heute keinerlei wissenschaftliche Beweise, dass  & wann genau jener Abraham/Ibrahim tatsächlich gelebt hat, glauben aber dennoch unbeirrbar mehr als 2 Milliarden Menschen weltweit christlicherseits an den  Gehalt dieser Geschichte und wäre der Glaube weiterer knapp 1,6 Milliarden Muslime undenkbar, wenn nicht auch sie die Existenz Abrahams/Ibrahims anerkennen – ja sogar ihre Religion zu einem gewichtigen Teil auf das Fundament der abrahamitischen Geschichte stellen würden.

Inwiefern denn nun genau??

Weil – lt. Koran –Mohammed/Muhammad, Prophet & Zentralfigur des Islam, im 7. Jht. nach Chr.  just an jenem (heiligen) Ort geboren wurde, an dem einst Abraham/Ibrahim zusammen mit seinem zunächst verstoßenen Erstgeborenen Ismael/Isma’il das heilige Haus  & zentralen Ort des Islam, weltweit gültig bis in unsere Zeit, auf Gottes/Allahs Weisung hin (wieder) erbaut haben soll:

Die Kaaba (Kaa’ba) in Mekka,

um die sich die islamische Welt im wahrsten Sinne des Wortes dreht, nach deren Standort sich alle betenden Muslime überall auf der Welt tagtäglich mit ihren Körpern  demütig ausrichten (Qibla = Gebetsrichtung).

Mekka – manchem vielleicht besser bekannt als die geheiligte Stätte, zu der  jeder gläubige Muslim möglichst 1x in seinem Leben pilgert (Haddsch = Pilgerfahrt).mecca-656774_640

Kaaba (Ka’aba) – der gesegnete schwarze Würfelbau, um den sie sich sammeln und den sie inmitten des Hofes der riesigen Moschee Al-Haram in Mekka in Massen umrunden bis hiernach jeder einzelne Muslim hinter dem heiligen Stein, auf dem Abraham/Ibrahim beim Bau der Kaaba gestanden haben soll, niederkniet und mit seinem Gebet der überlieferten Bande von Ibrahim über Isma’il bishin zu ihrem größten aller Propheten Muhammad – stellvertretend für Allah, den einzigen Gott – gedenkt.

Denn im  Koran (Qur’an) geht Abrahams (Ibrahims) Geschichte ein wenig anders weiter. Dort soll er die Ägypterin Hagar (Hadschar) zunächst geehelicht haben, bevor sie ihm während einer Reise durch den Süden der arabischen Halbinsel seinen ersten Sohn gebar.

Expulsion_of_Ishmael_and_His_MotherAls die Reisenden den Ort des heutigen Mekka erreichten, soll Abraham (Ibrahim) von Gott (Allah) aufgefordert worden sein, Hagar (Hadschar) und seinen Sohn Ismael (Isma’il) dort, mitten in der Wüste zurückzulassen. Im Vertrauen auf Allah, der sich zu kümmern versprach, tat er es und die Verheißung erfüllte sich, als die verzweifelte Hagar (Hadschar) nach langem Umherirren endlich lebensspendendes Wasser für sich & ihren Säugling fand. Die  Zamzam-Quelle, die es bis heute dort gibt und welche  die Ansiedlung Mekkas  langfristig erst entstehen ließ.

Analog zu dieser Gottergebenheit & analog zur Intention des Tanach, hat der Koran (Qur’an) für die Folgezeit zusätzlich die bereits erwähnte..

legendäre Opferszene adaptiert.

Wobei in den  Zeilen des Koran (Qur’an) offen bleibt, welcher Sohn – Ismael (Isma’il) oder Isaak (Ishaaq) – geopfert werden sollte, was dann ja doch durch  Einschreiten eines Engels vereitelt und durch das Opfer eines Widders ersetzt wurde.

Geschrieben steht nur das ebenso duldsame Wort des Sohnes: „O mein lieber Vater, tu, was dir befohlen wird. Du wirst mich, wenn Allah will, als einen der Standhaften finden.“ (Qur’an 37:102)

Fresco_Binding_of_Isaac_(Persian)Bezogen wird diese ehrfürchtige Haltung aber zunehmend  auf Ismael/Isma’il in den zahlreichen Auslegungen des Koran. Das macht wohl auch im Rahmen der muslimischen Geschichtsvariante mehr Sinn, profiliert  sich doch Isaaks Halbbruder  Ismael/Isma’il (lt. Koran) bereits in jungen Jahren als vorbildlich in Demut & Gottvertrauen  und darüber hinaus ist..

Ismael/Isma’il damit würdiger  Nachfolger

seines frommen Vaters Abrahams/Ibrahim und steht in gewisser Weise ebenfalls unter dem Schutz wie in der Pflicht des einen Gottes/Allah:

Schutz?!

Wenn sein Weg auch ungleich rauher in der Kargheit der Wüste ist als der seines Bruders im verhältnismäßig fruchtbareren Jordantal, so erfüllt sich doch auch an ihm die dem Vater gewidmetete Verheißung auf reiche Nachkommenschaft und sind auch ihm 12 Söhne beschieden, die als die 12 Fürsten (auch lt. dem Buch Mose) die Geschichte der Beduinen & Araber begründen.caravan-67758_640

So gilt auch Ismael/Isma’il als Stammesvater.. Er aber als Stammesvater der Araber und somit auch als Volksahn Mohammmeds/Muhammads – zusammen mit seinem Vater Abraham/Ibrahim.

Pflicht?!

Der Koran/Qu’ran bekräftigt dieses vorislamische, speziell arabische Band   bishin zu Mohammed/Muhammed nochmals in ganz anderer Weise. Erzählt er doch, wie Ismaels/Isma’ils Vater ein letztes Mal zu dem selben Ort zurückkehrte, wo er seinen Erstgeborenen einst auf Gottes/Allahs Geheiß zurücklassen musste und ihn nun als Erwachsenen aufsucht, um gemeinsam mit ihm besagte Kaaba (Ka’aba) als ersten Wallfahrtsort für die gesamte Menschheit (neu?) zu errichten.

mosque-1050478_640[Warum eigentlich neu bzw. wiedererrichten? Weil es  im Islam zudem die umstrittene Legende gibt, dass bereits Adam  an jener Stelle dieses erste heilige Haus für Menschen gebaut habe, welches zwischenzeitlich natürlich zerfallen sei.

Hierher gehört auch der Vers: „Wahrlich diese Stelle wurde von Gott geheiligt an dem Tag als er die Himmel und Erde erschuf und so wird es bleiben bis zum Tag des Gerichts.“]

Ob nun in dieser wirklich weitestgehenden Traditionslinie (bis zu Adam, dem ersten Menschen überhaupt, zurück) oder auch nicht.. Mekka & die Kaaba (Ka’aba) auf dem Hof der Moschee Al-Haram, deren Wortstamm (wie „Harem“ übrigens) auf eine abgeschiedene Zone ohne Kämpfe & Waffen hinweist, ganz  ähnlich wie wir es auch als geschütztes Areal in unseren Kirchen & Klöstern kennen, sind in unserer Zeit unübersehbar erfolgreich zu heiligen Orten, im Sinne  von  mythischen Kultstätten geworden. Hubert_Sattler_Mekka_1897

Der Koran schreibt:

„Wahrlich, das erste Haus, das für die Menschen gegründet wurde, ist das Bakka – ein gesegnetes und eine Leitung für die Welten. In ihm sind deutliche Zeichen – die Stätte Abrahams. Und wer es betritt ist sicher. Und der Menschen Pflicht gegenüber Gott ist die Pilgerfahrt zum Hause, wer da den Weg zu ihm machen kann.“ (Qu’ran 3:95-96)

Kein geringerer (missionarischer) Anspruch als wir ihn z. B. auch von den Christen kennen, oder? – und weiter: ..

als Abraham sagte:

„Mein Herr, mach dies zu einem sicheren Ort und gib Früchte den dort Wohnenden, wer von Ihnen an Gott und den Jüngsten Tag glaubt.. (Qu’ran 2:126)

Aus damaliger Perspektive, zumal mitten in der Wüste, sicher eine nachvollziehbare Begrenzung des Empfängerkreises (bei knappen Ressourcen).

Andererseits wird Religion so bzw. ein bestimmter Glaube zum Ausschlusskriterium. Das kann man so handhaben. Aber ich halte es da lieber mit: „Währet den Anfängen..“ – bei den Christen, den Juden oder sonst  irgendwo.

Mohammeds_Berufung,_Hosemann_1847Zuguterletzt wird aus Abrahams/Ibrahims hier folgenden, sehnendem Gebet (aus  späterer Koran-Perspektive) eine sich selbst bestätigende bzw. v. a.  Mohammed/Muhammad & seinen Koran (Qur’an)bestätigende Prophezeiung mit dem  nur scheinbar logischen Rückschluss: Wenn das nicht wahr wäre, gäbe es keinen Koran, den es auch ohne Mohammed/Muhammad nicht gäbe:

„Und, unser Herr, erwecke unter ihnen einen Gesandten aus ihrer Mitte, der ihnen Deine Worte verliest und sie das Buch und die Weisheit lehrt und sie läutert; denn wahrlich Du bist der Allmächtige, der Allweise.“ (Qu’ran 2:127-129)

Aber auch andersherum schließt sich der Kreis, werden mit Abrahams rezitierten Worten innerhalb Mohammeds Koran die 2500 Jahre dazwischen mal locker übersprungen  und ist der Bogen geschickt auf das 7. Jht. hin zu Mohammeds Geburt  – auch noch am selben heiligen Ort Mekka – aufgeschlossen, ist die Verbindungslinie zu den Leitfiguren & der historischen Legitimation des ältesten monotheistischen Schriftguts des gleichen Kulturkreises, zum Tanach der Juden & unserem christlichen Alten Testament, damit gezogen.

Was für ein Zufall aber auch 😉

Das aber reicht noch nicht, um besser zu verstehen.

Man sollte Vieles – spieziell bewertende Blicke auf Entwicklungen & jeden Status Quo – immer auch im Kontext & in Relation zu der jeweiligen Zeit sehen. So oder so ähnlich betont es, auch hier passenderweise,  immer mal wieder Vera Birkenbihl.

IslamBirkenbihlDieses „Gespinnst drumherum“ –  hier konkret um das große Thema Islam – können sie sich nun im Anschluss auf lockere Art & ebenso fundierter Basis  bei der von mir so geschätzten Vera Birkenbihl per Video holen.

Es trägt seinen Titel absolut zu recht und ist wieder mal voller anschaulicher Informationen & weiterführenden Tipps, vielleicht glücklicherweise zeitlich etwas den aktuellen Wirren vorgelagert (2008), aber wunderbar bodenständig, teils auch mal amüsant. Es nimmt Sie einfach mit auf eine Reise von runden 100 Minuten (+ Rückfragezeit) und es stimmt: „Das sollten Sie unbedingt wissen!“


Nach diesem Video haben Sie ein erstes Gefühl dafür, welche Bandbreite „der“ Islam in sich birgt, wie er sich in die Zeit fügt und welche konträren Entwicklungen sich – für uns bislang eher unmerklich – unter der zunächst fremden Oberfläche tun. Hiernach  wissen Sie definitiv:

Es gibt ihn nicht – den einen Islam!

Alsbald folgt ein weiterer Artikel, der sich mit „dem“ Islam in Deutschland bzw. Mitteleuropa befassen wird.

Bis dann – ihre Su 🙂


Übrigens.. Wer sich fragt, was der Schriftzug zwischen Halbmond & Kreuz im Himmel des Titelbildes bedeutet? Das heißt „Allah“.

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