michelangelo-71282

Angekommen in der Erwachsenenwelt ?

Hallo erstmal, ich weiß ja nicht, ob Sie’s wussten, ..laughing aber ich denke schon, dass man mit 50plus doch langsam erwachsen sein sollte.

Also müssten wir es doch wissen, was uns zu Erwachsenen macht. Ich weiß es nicht so genau und lasse ich den „Google-Blick“ mal spaßeshalber schweifen.. Es findet sich aber auch nicht allzu viel auf Anhieb dazu. Woran liegt das? Man findet doch fast alles im Internet.

Erik H. Erikson spricht von Mündigkeit,

von dem Glauben an die eigene Kompetenz, einem authentischen Wesen und von Selbstverantwortlichkeit, der inneren Stärke und Überzeugung. Aber heißt das im Umkehrschluss, dass nicht erwachsen ist, wer etwas hiervon nicht erfüllt?

Nein! Erikson spricht letztlich von Lebensaufgaben, um die wir allesamt nicht herumkommen, von Zielvorstellungen, um die wir uns bemühen und zu denen wir unsere eigene Position beziehen sollten, um glücklicher mit uns selbst & mit anderen sein zu können, letztlich also:

Um unser Leben wirklich auch  zu erleben (!), ein sich rundum gut anfühlendes Langzeiterlebnis daraus zu machen – auf welchem der tausend Wege auch immer. Schließlich haben wir ja auch nur das eine Leben!

Wie wir das als Erwachsene tun, überlässt er uns.

Schließlich sind wir mündig und leiten uns daraus unser Recht ab. Und wenn Erikson das genauso klar sieht wie all die Aspekte zuvor, dann muss er sich & uns auch so behandeln – mit allen Rechten aber eben auch mit allen Macken & Makeln. Und wer hat die nicht?

So lautet schließlich auch der allgemeine Tenor in der kompletten Psychologie. Psychologen gehen davon aus, dass etwas veränderbar ist, dass WIR uns (selbst) verändern können immer – zielgerichtet gemessen am Status Quo.

Nun raten Sie mal, warum Frauen sich auf dem Gebiet der Psychologie zuhauf tummeln.. Ja.. genau(!).. Und das ist per se ja auch nicht schlecht, da liegen wirklich Wahrheiten für jeden Einzelnen begraben. Nur dürften nicht so viele dermaßen blauäugig dabei sein.

Das ist übrigens etwas, was Erikson für das Erwachsenenalter klar herauszufiltern weiß. Hat man nämlich einen ganzen „Berg“ der Aufgaben zuvor NICHT für sich gelöst, kann man eher von einer diffundierten, also zerfaserten Identität sprechen und /oder steht man..

nah an der negativen Identität, ..

wie Erikson sie nennt. Männer würden sagen, „Wenn wir Sch.. bauen! und Punkt“. wink

Aber nicht nur dann.. Einer negativen Identität stehen auch die Mutigen & Entschlossenen immer mal wieder gegenüber. Erikson scheint ein Realist und sieht ganz klar, dass das Risiko auch bei initiativem & experimentierfreudigem Handeln natürlich ebenso immer mit dabei ist. Leben ist Risiko!

Darüber lässt sich Erikson durchaus auch aus und er nennt nicht nur mögliche Versäumnisse, er nennt auch die Folgen, die Gefahren, die wirklichen, wie sie sich zum Teil erst nach Jahren abzeichnen. Er schreibt als Mann klugen Auges und beschreibt gleichfalls Szenarien, die wir alle kennen – „verkrachte“ Existenzen, „gefallene“ Helden, Suchtstrukturen und das „klebrige Netz“ falscher Autoritäten..
homeless-55492

Aber auch da: Wer will denn das sehen? Erstrecht, wenn man noch kaum etwas mit Scheitern zu tun hatte – selbst dann bzw. gerade dann nicht!

Wenn es einem soweit gut geht, merkt man ja auch Vieles nicht! Das ist schließlich auch eine Erfahrung – „..ist Fakt“, hör ich einen Freund sagensmile.

Ja, wir haben nicht nur das Pré des strategischen Denkenvermögens ab 50plus, wir haben jetzt auch die Erfahrung und meine sagt mir, der Mann lag goldrichtig. Denn ganz egal, ob ein Maserati in der Garage steht oder man(n) mal „mit der Flasche verheiratet“ war – inwendig kann es durchaus genauso bescheiden aussehen. Auch das ist Fakt.wink

Erikson hat genau hingeschaut, das hat ihn interessiert. Als nächstes hat er sich die Liebe & Partnerschaften genauer angeschaut – sicher auch geschlechtsspezifisch – hat das Erachsenenalter letztlich aber auch als Punkt erkannt, an dem „die Kreise sich wieder schließen“, ehemalige Kinder zu Eltern werden.. und wiederum: je nachdem..

Immer 2 Wege
„Man hat immer 2 Möglichkeiten“..

Da sind sie wieder, die 2 Möglichkeiten, die man (mindest)immer hat..

Wir wollen wählen können und.. wir wollen sicher sein in unserer Wahl – weil:

„Wenn die Zukunft unsere Wahl trägt, haben wir etwas richtig gemacht!“, so unsere Erwartung, so unser erwartetes Erleben – streng nach Belohnungsprinzip. (Da merkt man übrigens ganz deutlich, wie nah Denken & Fühlen, gekoppelt über unsere Bedürfnisse, beieinander liegen.)

Bei sicherer Wahl würde es uns zwangsläufig nach oben tragen,

so glauben wir und das wär doch super, oder? Das entspricht sozusagen wieder einem Naturgesetz.  Ja, stimmt. Aber vielleicht heißt die Natur: „die“ Natur oder auch „Mutter Natur“,  gerade weil sie in Zyklen funktioniert und eben nicht nur schnurgerade läuft. Irgendwie scheint’s der richtige Ansatz einer „Eselsbrücke“ zu sein, denn..

In einem zyklisch verlaufenden System stößt straightes, geradliniges Aufstreben zumindest irgendwann auf „Seitenwind“ – so wie eine Rakete es sicherlich „merkt“, die Atmosphäre zu verlassen.

Und wenn man dann noch an das Gleichgewicht der Natur denkt, dann scheint es mir auch da wieder genau wie in Geschichte & Politik: Wenn etwas zu mächtig wird, „kippt der Pott“ und meist bleibt der Platz danach nicht lang unbelegt.. Sie verstehen, was ich für uns Menschen als ziemlich „herrischer“ Teil der Natur damit sagen will..?

Aber wir haben ja auch gar keine sichere Wahl! Das wäre dann ja auch keine wirkliche, würde das Wählen an sich ad absurdum führen, die Wahl zum Fake machen. Eine gute Wahl, reelle Chancen würden ja schon reichen. Vielleicht liegt genau da der Sinn?

Unsere Bedürfnisse stets im Hinterkopf, geht Eriksons Theorie dennoch weiter und spricht von..

3 letzten Konfliktpaaren, ..

denen wir uns als Erwachsene irgendwann einmal (oder öfter?) gegenüber sehen:

  • Thema: Intimität & Solidarität versus Isolation,
  • Thema: Generativität versus Selbstabsorbtion (was ein Weitergeben der eigenen Werte und der eigenen Liebe an die nächsten Generationen oder – wenn dem nicht so ist – eine Art innere Resignation bedeutet) und
  • Thema: Integrität versus Verzweiflung als „letzte Bastion“, die unsere Persönlichkeit „erklimmen“ kann.

Hierzu aber wesentlich später in anderem Zusammenhang..

nach oben zum Betragsbild

Schreibe einen Kommentar