junge Männerfreunde

Leben & Gönnen..

ist auch eines der Grundprinzipien von Freundschaft und das ist nun etwas, was einige Männer – meist unter sich – besser beherrschen als manches „Frauenzimmer“, wie mir scheint.

(Sorry an alle Geschlechtsgenossinen, aber so wie der Macho bei den Männern nicht ganz ausgestorben ist, gibt es auch sie immer noch, die typischen „Frauenzimmer“ und damit meine ich einen ganz bestimmten, wie ich finde, extrem extrovertierten Typ von Frau – beileibe nicht alle!).

Zurück zu den Männern..

Bei den Kumpels kann man(n) solch selbstverständliche, gegenseitige Toleranz schon erahnen, aber das ist es noch nicht ganz, worauf ich  hinaus will. Eine echte Männerfreundschaft kann Gold wert sein, ist eine bewusste Wahl, immer wieder (!) und wird ebenso zurückgegeben – einfach, klar & unverstellt, vor sich selbst.

Beneidenswert, fand ich das als Lütte schon und habe mir bereits anhand der jüngeren Beispiele damals so meine Gedanken dazu gemacht. „Da passt kein Blatt dazwischen“. Die stehen zu einander, kann kommen was will. So verstehen es offensichtlich die angehenden Männer, die ein Pendant zu sich entdecken konnten, und so leben sie es auch später – solidarisch, in stiller Übereinkunft.

Was sie daran so genießen, sich gegenseitig wie selbstverständlich gönnen und im Zweifelsfall mit gleicher Selbstverständlichkeit nach außen verteidigen, scheint vor allem der absolut empfundene Freiraum neben dem Genuss typisch männlicher Gemeinsamkeiten zu sein, für den ihre Freundschaft steht. Haben Männer doch , so eingebunden und auf sich allein gestellt wie sie sich in ihren Pflichten & Zwängen oftmals fühlen – daheim & im Job – defakto letztlich ständig Nachholbedarf –  für den „Gegenpol zum Hamsterrad“.

Männerfreundschaften werden gelebt..

Normalerweise reicht ihnen eine Art Gentlemen’s Agreement untereinander. alaska-590457_1280

Da wird nicht hinterfragt, da wird (endlich) gemacht, was beiden Spaß macht.

Darum geht es!

Männerfreundschaften sind klassischerweise ihre „Tankstelle“, ihre Energiequelle, ihr Justierraum für ihr Selbstverständnis als Mann, ihre freie Übungsfläche für alles, wozu ihr Testosteron sie treibt.

Im Unterschied zu ähnlichen Kumpelverhältnissen und hierarchischen Cliquenstrukturen, wird in diesem bewusst ausgewählten Freiraum der echten, erwachsenen & seltenen Männerfreundschaft nicht kritisiert, nichts gerechtfertigt, niemand zu etwas gezwungen und schon gar nicht hintergründig, „über sieben Ecken“, irgendwer in eine derselben (Ecken) gedrängt.

Die Kehrseite (?) dieses Laissez-faire..

allerdings sind jene Momente, wo einer der beiden Freunde, scheinbar ohne jegliche Ankündigung im Vorfeld, sich plötzlich ausklinkt und der andere „aus allen Wolken fällt“.

Für eine Frau als Außenstehende kaum zu begreifen, hat man doch die beiden als unzertrennlich und zutiefst mit einander verbunden, „wie ein Kick und ein Ei“ empfunden. Wieso weiß dann der Eine aber nicht, was sich im Anderen offensichtlich getan haben muss? Und komischerweise ist dieser Eine dem Anderen auch nicht bös, macht sich oftmals nicht mal jetzt Gedanken???

Das scheint wirklich die gaaaaaaaaaanz lange Leine zu sein, eine innere Sicherheit, die genau in dieser Freizügigkeit der Freundschaft gewachsen ist, von nahezu absoluter Akzeptanz, ohne jegliche Notwendigkeit der Erklärung oder Rechtfertigung, aber auch ohne Sorge – scheinbar. „Er wird schon seine Gründe haben“, ist bestenfalls der einzige Kommentar und jeder andere kann fast spüren, dass das elastische Band, auch zunächst ungelebt, überdauern wird – in stillem Einverständnis.

Das ist schon ein Phänomen. Sicher kann da auch etwas gewaltig schief dabei laufen, denn ausklinken wird sich der Eine garantiert nicht ohne Grund. Da muss in seinem sonstigen Leben etwas geschlummert haben, dem er nun denkt, nachkommen zu müssen.

Trotzdem – oftmals denkt der andere: “ Na klar, wir sind ja schließlich nicht verheiratet wink !!! Ich vertraue ihm, dass er das packt, egal, was es ist und wenn nicht, weiß er ja, wo er mich findet..“. Ebenfalls beneidenswert, wenn auch mit einem hohen Risiko für den temporären Aussteiger verbunden.

Aber für die Männer, die solche Art von Freundschaft leben können, steht die Wertigkeit ihrer Verbindung, der gelebte Raum für Selbstbestätigung, die echte Solidarität und das gewonnene Vertrauen zu sich selbst, ebenso wie in- und auf einander, weitaus höher als das potenzielle Risiko, das ein Alleingang birgt.

Eher andersherum: Risiko und der Alleingang gehören die ganze Zeit dazu, von Anfang an. Allein das Wissen darum und das gelebte Recht jedes Einzelnen darauf, macht diese Freundschaft erst zu dem, was sie ist – lebendige, niemals festgesteckte Freizügigkeit als Ausdruck von Freiwilligkeit und gewachsenem Vertrauen – im Innen wie im Außen.

Eine bewusste Wahl, greifbare Zuwendung als Beweis gegenseitiger Anerkennung, kritikfreie Spielwiese zur Umsetzung von Männerträumen – das ergibt besagtes elastische Band und jedem Einzelnen damit wohl auch das Gefühl, dass letztlich er selbst Alles überdauern kann.

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