AfD-Programm Knackpunkt 11: Umwelt- ohne Klimaschutz??

Nicht nur Donald Trump ist der Meinung, der gestiegene CO2-Gehalt unserer Atmosphäre sei kein Problem..

Jedenfalls keines, das man sehen will.

So sind die USA Anfang des Monats unter Trumps Führung aus dem Pariser Abkommen ausgestiegen (nachdem sie zuvor schon so ihre Beitrittsschwierigkeiten hatten. Das vergisst man gern).

Aber was bedeutet das?

Das Pariser Abkommen

der Klimarahmenkonvention der UNO – kurz: UNFCCC trat im November 2016 in Kraft.

Mit Ausnahme von Syrien, Nicaragua und nun den USA, eint dieses Klimaschutzabkommen alle Staaten dieser Welt in dem Ziel, die rasante Erderwärmung von aktuell 0,1° C pro Jahrzehnt bis Mitte dieses Jahrhunderts aktiv einzudämmen, um die schon jetzt unübersehbaren Tendenzen globaler Klimaveränderungen nachhaltig zu stoppen..

Konkret & im Wesentlichen:

  • die Temperaturentwicklung deutlich unter 2° C über dem Niveau vor Eintritt der Industrialisierung zu halten
  • sowie die finanzstarken Industrieländer zur permanenten Unterhaltung eines gemeinsamen Fonds zu verpflichten, um bestehenden & künftigen Klimaschäden weltweit entgegenzuwirken.

Hieraus leitet sich praktisch für die stärksten Verursacher des haltlosen Treibhausgaseffekts, also für die größten CO2-Produzenten, in erster Linie eine sukzessive Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zu den sogen. Erneuerbaren Energien ab.

Ohne Zweifel ist diese so betitelte Energiewende begleitet von enormen Investitionen &  gewaltigen Veränderungen des Arbeitsmarktes im Energiesektor als auch von der Konsequenz, schlichtweg überhaupt neu zu denken. Das behagt nicht, wenn man nicht dahinter steht.

Manches muss man sehen wollen!

Um dem hier zu folgen, muss man..

  • sich dem breiten wissenschaftlichen Konsens über die noch nie da gewesenen, klimatischen Zeichen der Zeit anschließen können,
  • die Rückführung auf die Ursache Mensch für die konkurrenzlos rasante Geschwindigkeit der heute schon einsetzenden Veränderungen anerkennen
  • ebenso wie den fundierten Hochrechnungen – was möglicherweise droht – zumindest potentiellen Glauben schenken und
  • muss bereit sein, wirtschaftliches Wachstum grundsätzlich neuen Gesichtspunkten jenseits des kurzfristigen Profits unterzuordnen, in Teilen aktiv zu steuern
  • als auch die Notwendigkeit vom Schutz vor drohenden Katastrophen neben dem Gewinn an Lebensqualität für heutige & künftige Generationen – hier wie anderswo – als unumgänglich & erstrebenswert auf lange Frist sehen wollen.

Das kann die AfD nicht!

Die Sache des großen Bootes, in dem wir alle sitzen – ob wir uns nun die Schädel einschlagen, das eigene Süppchen kochen oder nicht – mögen die Populisten dieser Tage nicht denken.

Mit Blick auf deutsche Ressourcen – wie Nationale & extreme Traditionsfans es sehen mögen und mit dem Unwillen der Neoliberalen, nicht wirklich etwas verändern, lieber schlicht v. a. verdienen zu wollen  – überrascht es bei der AfD nicht, dass Umweltbewusstsein oberflächlich in heilen deutschen Tälern begriffen wird und man sich lieber so lange & so geschickt wie möglich vor dem Neuland des Klimaschutzes  zu drücken gedenkt.

Die Prioritäten der Partei sind längst gesetzt!

Der finanzielle ‚Spielraum‘ ist bereits für andere Ziele vergeben.

Forschung in solchen ungeliebten, (zunächst?) mit Kosten verbundenen Politbereichen – ohne jede Priorität im eigenen Parteikonzept – wird bezweifelt, wird hängen gelassen, am liebsten abgeschafft. Bestenfalls wird zugelassen, was im Ergebnis unbequeme Erkenntnisse entkräften oder gar widerlegen könnte.

Forschung betreiben Populisten vorzugsweise lieber direkt im Sicherheitsapparat, um ihren Standort zu sichern & gewinnend im Ranking von Rüstung & Macht zu glänzen, wie letzte Artikel bereits belegen.

AfD-Programm Knackpunkt 10.3: Sicherheit & Bundeswehr
AfD-Programm Knackpunkt 10.4: Sicherheit im Bündnis

Ob derweil ‚die Arche sinkt‘, fällt erst mal nicht auf, interessiert auch nicht – einen Trump nicht, auf seiner Seite des Teichs, wie auch die diesseitigen Inseleuropäer nicht, die sich derzeit in ähnlicher Art per Brexit ‚dauerverabschieden‘.

Die AfD hat von Beidem etwas.. Liest man im Programm auf S. 79-83 allein die Überschriften..

„12. Energiepolitik

  • 12.1 Klimaschutzpolitik: Irrweg beenden, Umwelt schützen
  • 12.2 Das Erneuerbare-Energien Gesetz ist nicht reformierbar
  • 12.3 Zum Schutz von Mietern und Eigentümern: Energieeinsparverordnung und Erneuerbare-Energie-Wärmegesetz abschaffen
  • 12.4 Bioenergie: Subventionen beenden, Vorrangeinspeisung einstellen
  • 12.5 Fracking: Risiken und Chancen erforschen, nicht ohne Bürgerbeteiligung
  • 12.6 Kernenergie: Alternativen erforschen. Bis dahin Laufzeitverlängerung“

.. kündigt sich ein dreister, abermals nicht ungefährlicher ‚Fahrplan‘ an. Zumindest kann niemand unter uns Wählern behaupten, er hätte nicht wissen können, wohin die Reise ginge. 😎

12.1 (S.79)

„Die AfD sagt „Ja zum Umweltschutz“, macht aber Schluss mit der Klimaschutzpolitik und mit den Plänen zur Dekarbonisierung und Transformation der Gesellschaft.

Die Wahrnehmung des  CO nur als Schadstoff werden wir beenden und alle Alleingänge Deutschlands zum Reduzieren der CO2-Emissionen unterlassen. CO2-Emissionen wollen wir nicht finanziell belasten. Klimaschutz-Organisationen werden nicht mehr unterstützt.“

Hört man den Wissenschaftlern zu, bleibt es fraglich, ob wir begonnene Kapriolen des Wetters durch die unnatürlich schnelle Erwärmung der Atmosphäre klimatisch  überhaupt noch in den Griff bekommen.

// Klima bedeutet dabei: Dauerhaft zu beobachtende, meteorologische Tendenzen & Zyklen in zeitlichen Abschnitten von mindest 30 Jahren (im Unterschied zur Spontanität & Kurzfristigkeit unseres täglichen Wetters). //

Die Folgen würden auch der AfD  nicht gefallen! Dessen kann man sicher sein. Aber kümmert sie das?

Die Parteilinie Umweltschutz ohne Klimaschutz aus Position der fleißig produzierenden Industrienation heraus, zudem just auf der Schwelle zur zweiten Industriellen – nein besser: Digitalen Revolution,  diskreditiert dabei die AfD mehrfach!

Nicht nur, dass man sich sofort fragt, was da überhaupt noch übrig bliebe – beim so..

‚entkernten‘ Umweltschutz

Fast wichtiger scheint mir, wie die AfD diese maßlose Unverantwortlichkeit entgegen aller, teils bereits für jeden sicht- & spürbaren Veränderungen rechtfertigt.

 

Und wie immer, wenn diese Partei ihren bezeichnenden Kurs aufnimmt, welcher der Wissenschaft & dem Bewusstsein eines Großteils der Gesellschaft massiv zuwider läuft, findet sich ein klug austariertes Gefüge von unbestreitbaren Allgemeinplätzen ‚in trauter Zweisamkeit‘ mit bloßen Behauptungen, die sich nicht mal eben so widerlegen lassen – ja als Meinung von den belegten Fakten kaum unterscheidbar bleiben & wohl auch nicht unterschieden werden sollen!

Das Unbestreitbare sorgt hierbei für den gewollten Zuspruch von Vielen,  während besagte Behauptungen dem schnellen Leser in dieser Kombination gern als solche entgehen bzw. derart eingebettet, als ebenso bewiesen gelten.

Aber sind sie das? Steckt dahinter nicht vielmehr die Absicht, mit haltlosen Unterstellungen, gezielten Halb- & Unwahrheiten nur scheinbar folgerichtig zu argumentieren – teils wider besseren Wissens, letztlich aber, um den Weg freizuräumen – für ganz andere Ziele?

„Das Klima wandelt sich, solange die Erde existiert. Die Klimaschutzpolitik beruht auf hypothetischen Klima-Modellen basierend auf computergestützten Simulationen des IPCC („Weltklimarat“).


Der IPCC versucht nachzuweisen, dass die von Menschen verursachten CO2-Emissionen zu einer globalen Erwärmung mit schwerwiegenden Folgen für die Menschheit führen. Hierzu beruft man sich auf Computermodelle, deren Aussagen durch Messungen oder Beobachtungen nicht bestätigt werden.

Seit die Erde eine Atmosphäre hat, gibt es Kalt- und Warmzeiten. Wir leben heute in einer Warmzeit mit Temperaturen ähnlich der mittelalterlichen und der römischen Warmzeit. Die IPCC-Modelle können diese Klimaänderungen nicht erklären.Im 20. Jahrhundert stieg die globale Mitteltemperatur um 0,8 Grad.

Seit Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts gibt es jedoch im Widerspruch zu den IPCC-Prognosen keinen weiteren Anstieg, obwohl in diesem Zeitraum die CO2-Emissionen stärker denn je gestiegen sind.“

Dass die Erde schon immer Klimaänderungen unterworfen ist und niemand bislang jeden Zusammenhang erklären kann, bleibt bei einem solchen multifaktoriellen Geschehen leidige Tatsache. Nichtsdestotrotz können z. B. Geologen  für die Zeit vor Aufzeichnung des Wetters aus Landschaftsbeobachtungen & extrem tiefen Bohrungen hervorragende Rückschlüsse auf das Klima der Vorzeit ziehen, die außer der AfD sonst kaum jemand in Zweifel zieht.

Künftige Szenarien anhand geprüfter & zusammengetragener Daten am Computer hochzurechnen und so Prognosen anschaulich darzustellen, ist zudem eine völlig legitime wissenschaftliche Methode, die mit ihrem Modellcharakter keineswegs den Anspruch erhebt, dann auch 1:1 so zuzutreffen. Vielmehr geht es um plausible Wahrscheinlichkeiten, die so nachvollziehbar für Sie & mich inszeniert werden.

Meines Erachtens nach, reichen die seitens des IPCC dargestellten Möglichkeiten in ihrem drastischen Ausmaß aber auch völlig aus, um sich im JETZT der Gegenwart respektvoll Natur, Umwelt, den derzeit lebenden wie den künftigen Generationen gegenüber ein Stück weit in bislang ungehemmten Entwicklungen zurückzunehmen & wirtschaftliche Potentiale beizeiten am Maß weitsichtiger Vernunft & Sinnhaftigkeit zu messen.

Ohnehin läuft so Einiges an Neuerungen am profitorientierten Markt nur noch nach dem Prinzip: ‚Wir tun es, weil wir es können!‘ und wird bei Vielem weder bedacht, ob der jeweilige Nutzen noch ein erstrebenswerter für den Verbraucher ist, geschweige denn, welche  Folgen  – so ganz nebenbei –  per  Annahme in der Breite früher oder später für Viele zu erwarten sind.

Da hilft dann auch wenig das Bekannte: ‚Zu Risiken & Nebenwirkungen fragen Sie bitte ihren Arzt oder ihren Apotheker‘. 😉

Kohlendioxid & beschlossene Dekarbonisierung

„Kohlendioxid (CO2) ist kein Schadstoff, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil allen Lebens.

IPCC und deutsche Regierung unterschlagen die positive Wirkung des CO2 auf das Pflanzenwachstum und damit auf die Welternährung. Je mehr es davon in der Atmosphäre gibt, umso kräftiger fällt das Pflanzenwachstum aus.

Unter dem Schlagwort „Klimaneutrales Deutschland 2050″ durchDekarbonisierung missbraucht die deutsche Regierung die steigende CO2-Konzentration zur „Großen Transformation“ der Gesellschaft, mit der Folge, dass die persönliche und wirtschaftliche Freiheit massiv eingeschränkt wird.

Die hierzulande zwangsweise Senkung der CO2-Emissionen um mehr als 85 Prozent würde den Wirtschaftsstandort schwächen und den Lebensstandard senken. Auf dem Weg dorthin wird auch unsere bisher sichere Stromversorgung destabilisiert und weiter verteuert, außerdem soll die Wärmeerzeugung durch fossile Energieträger praktisch auf Null gebracht werden.“

Die hiesige Argumentation ist eine besonders fadenscheinige & grenzt an den Vorsatz der Lüge.

Selbstverständlich gehört CO2 zum chemischen Lebensprozess v. a. der Photosynthese, wie  Sie & ich ihn alle irgendwann bereits in der Schule kennengelernt haben.

Dennoch gilt auch für CO2, dass ein ‚Zuviel des Guten‘ ab einem bestimmten Übermaß nachweislich schädlich für unser Ökosystem ist!

Hierzu & zu den zuvor aufgestellten, waghalsig hergeleiteten Statements gibt es übrigens ein direkt auf diese Partei bezogenes Video des bekannten & vielseitig engagierten Astrophysikers Harald Lesch i. R. der TV-Reihe ‚TERRA X‘.

Die knapp 10 min. sollte man gesehen haben..

Das von der AfD angesprochene Programm: „Klimaneutrales Deutschland 2050“ hingegen bezieht sich auf den im  November 2016 von allen Regierungsparteien beschlossenen..

‚Klimaschutzplan 2050‘.

Dieser Plan folgt dem hehren, wohl aber tatsächlich erreichbaren Ziel, die CO2-Emissionen im veranschlagten Zeitraum zu 95% gegenüber dem Stand von 1990 zu senken und mit Entwicklung & Nutzung neuester Technologien, Deutschland zum Vorreiter in Sachen Umweltschutz zu profilieren.

Kurzfassung vom Klimaschutzplan-2050 als Pdf zum Download.

Wichtig & wissenswert dabei ist, meine ich, dass der Maßnahmenkatalog im Vorfeld auf breiter Basis in Kommunen & Ländern entstanden und hiernach von Forschern & Politikern weiter ausgearbeitet worden ist. So verankert in einer ernsthaft engagierten Bevölkerung würde ich mir viele politische Entscheidungen wünschen.

Im Gegensatz zu der AfD-Einschätzung, dass diese Maßnahmen den hiesigen „.. Wirtschaftsstandort schwächen und den Lebensstandard senken..“ würden, hängt, meiner Meinung nach, die Wirkung des Ausbaus Erneuerbarer Energien auf jeden Einzelnen & unsere Wirtschaft v. a.

  • von der steigenden Effektivität & Qualität der neuen Technologien
  • samt optimierter Speicherung der gewonnenen Energie
  • & sinnvollen Kombinationen zu geschlossenen Kreisläufen
  • zuzüglich der  Erweiterung der notwendigerweise  flächendeckenden, neuen Infrastruktur & damit günstigen Verfügbarkeit
  • neben der kommunikativen Vermittlung dieser Fortschritte an die Bevölkerung

ab.

So wie die AfD der von ihr präferierten Forschung & Industrie in Sachen Rüstung etc. vertraut und dort Investitionen befürwortet, obwohl aktuell wenig Vorzeigbares die deutsche Wehrausstattung rühmt, könnte sie hier doch auch der Chance für die deutsche Wirtschaft & deren Exporte von künftig ausgereiften Anlagen zuversichtlich entgegensehen. Das tut sie aber nicht!

Warum also schließt sich die AfD stattdessen hier den durchaus relevanten Argumenten der Kritiker an, die sich v. a. an der Verteuerung des Stroms  per Umlage der neuen Energiegewinnung auf die Nutzer stoßen als auch eine zunehmende Destabilisierung der Stromversorgung    an sich befürchten?

Ich denke,

  1. v. a. der grundsätzlich überstaatliche Kooperationswille   des gesamten Klima-Konzeptes und ganz speziell die latente Abhängigkeit von Fremdversorgung durch europäische Nachbarn bei Engpässen, müssen dem EU-Gegner AfD ‚ein Dorn im Auge‘ sein. Schließlich sind das gewichtige Begleitargumente für ein  gemeinsam zu gestaltendes Europa, kurz: für die Europäische Union, gegen deren Entwicklungstendenzen sich ja das halbe AfD-Programm  wendet.
  2. Das widerstrebt dem seitens der AfD propagierten Autonomiestreben für Deutschland,  passt – samt staatlicher Bezuschussung – auch nicht zum favorisierten Subsidiaritätsprinzip, das Traditionalisten wie Neoliberale dieser Partei in jeglicher Hinsicht  bevorzugen.
  3. Umgelegte Kosten, die jeden belasten, sind da nur noch ein weiteres populäres Contra, das sicheren Zuspruch in der Breite findet.

Die damit verbundene Einschränkung der persönlichen & wirtschaftlichen Freiheit lässt sich dagegen so oder so sehen. Immerhin hat man sich in der Vergangenheit auch wenig um die berechtigten Einwände der Bevölkerung geschert, welche  massiven Gefahren &  Langzeitrisiken die Nutzung von Atomkraft mit sich brachte & bringt oder wie heftig zahlreiche Kohlekraftwerke die Luftqualität und weit mehr Bereiche unserer Umwelt empfindlich belasten.

Klick mich.. der Link zur Site

Interessant für Sie & mich bleibt – neben dem Klimaschutzplan an sich – die ausschlaggebende Studie des  Umwelt Bundesamtes, auf die sich die AfD offenbar bezieht.

Schon erste Blicke auf die Rubriken hier oder auch innerhalb des Schutzplans  (s.  Download-Angebot etwas weiter oben) legen im Vergleich die bedenklich oppositionelle Haltung der AfD in vielen Punkten offen und zeigen dem Laien deutlich, wie weitreichend & differenziert Umweltschutz (heute) gedacht werden muss, wenn er erfolgreich zu Gunsten von Mensch & Natur angegangen werden soll.

Das EEG will die AfD abschaffen!

Hier sammelt die AfD Argumente, um auch die neuesten Gesetze zum Thema Klimawandel wieder verschwinden zu lassen.

Das Ganze beginnt bereits mit einer absichtlichen Verdrehung der Sachlage, dass sich dem mitdenkenden Leser die Haare sträuben.

Konkret: Nur weil wir uns vor den jetzt galoppierenden Entwicklungen des Klimas  deutlich weniger Gedanken gemacht haben und es beispielsweise zu DDR-Zeiten dort offiziell gar keinen Smog o. ä. geben sollte (Smog dort ‚totgeschiegen‘ wurde), war unsere Energiepolitik samt Stromerzeugung in der Vergangenheit absolut nicht umweltverträglich!

12.2  (S.80)

„Jede erfolgreiche Energiepolitik muss drei Ziele verfolgen.

Die Stromerzeugung muss sicher, kostengünstig und umweltverträglich sein.

Dieser Dreiklang war im deutschen Energieversorgungs-System immer gegeben, wurde aber mit dem Erneuerbaren-Energie-Gesetz (EEG) aufgegeben.“

  
So wie der angesprochene „Dreiklang“ in Ost wie West nie komplett gegeben war, handelt es sich jetzt – zu Umbruchzeiten in der Energiebranche – erst recht um Zielsetzungen, die sicher noch wesentlich ernsthafter & durchdacht weiterverfolgt werden müssen.

Denn tatsächlich ist so Einiges des Klimaschutzplanes  in Schieflage, während andere Bereiche sich unerwartet gut & schnell entwickeln ließen.

Und ja, es stimmt offenbar, dass die Regulationen von  Netzschwankungen (auch bei Überschüssen) enorm zugenommen haben, damit erhebliche Kosten verursachen und auch der deutsche Strompreis im Vergleich zu anderen europäischen Staaten überproportional hoch ‚geklettert‘ ist.

„Das EEG und die Energiewende gefährden die Stromversorgung. Sie treiben technisch bedingt den Strompreis hoch.“

Der von Wind und Sonne erzeugte Strom schwankt beständig zwischen Null und voller Leistung. Die installierte Leistung  dieser volatilen Stromerzeuger.. müsste.. ausreichen, Deutschland selbst bei maximalem Verbrauch vollständig mit Strom zu versorgen.

Real aber haben diese EE-Anlagen in der Vergangenheit im Durchschnitt nur einen Bruchteil ihrer Nennleistung geliefert.. Außerdem erzwingen sie einen massiven Ausbau der Leistungsnetze, der zu weiteren Kosten führt.. stark ist die Zahl stabilisierender Netzeingriffe gestiegen.“

Ein Blick in  die aktuelle ‚Zwischenbilanz‘ zum Fortschritt der Energiewende (erstellt von der McKinsey-Unternehmensberatung) gibt tiefere Einblicke. Vielleicht schauen Sie an dieser Stelle auch nochmal in oben verlinkte Studie und achten mal darauf, welche Faktoren dort ausdrücklich (noch?) nicht berücksichtigt wurden..

Einealte Politikerkrankheit‘, würde ich das mal nennen, potentiell widersprechende  & gefährdende Faktoren nebst Kostenbezifferung  von größeren Vorhaben offiziell tunlichst zu vernachlässigen (bis hin zu verschweigen), speziell bei der Veröffentlichung von Analysen & Prognosen, um das Geplante möglichst optimal darzustellen & widerstandsfrei voranzubringen.

Aber würde das die AfD besser machen?

Wohl kaum, wage ich nach einschlägigen Tendenzen im  fast durchanalysierten Parteiprogramm  zu behaupten.

 

Allein größeres Interesse & Engagement  in der Sache der Bürger – behaupte ich – könnte hieran etwas ändern. Bis dahin bekommen wir wahrscheinlich von jeder Partei erst mal nur das präsentiert, was passt.

Zum Teil ist diese Kritik also durchaus berechtigt und es macht sich tatsächlich das ungute Gefühl breit, dass v. a. in Bezug auf die Kosten durchgängig nicht annähernd gewissenhaft gearbeitet wird.

Es mag auch sein, dass dieser Umstand in direktem Zusammenhang mit dem zunächst notwendigen Fördercharakter des EEG steht..

 

Dennoch hält der AfD-Vergleich mit staatlicher Planwirtschaft wohl kaum einer stichhaltigen Prüfung stand und bleibt die Kostenfrage – speziell in Aufbau- & Umbruchzeit und zudem  definitiv auf Neuland der Energiewirtschaft – ein Politikum, das sich grundsätzlich auch anders handhaben ließe, in keinem Fall aber über das Großprojekt & seine Notwendigkeit an sich entscheiden darf.

Wer hier zweifelt, dem sei vielleicht ein weiteres eingängiges Lesch-Video direkt zum Treibhaus-Effekt (unabhängig von AfD-Gedanken) über ca. 11 Min. empfohlen.

„Das EEG ist staatliche Planwirtschaft und eine Abkehr von der Sozialen Marktwirtschaft. Begründet mit dem Klimaschutz werden die sonst nicht marktfähigen Anlagen massiv subventioniert.

Die Kosten.. werden mittels EEG-Umlage auf die Verbraucher abgewälzt. Der Strompreis hat sich in den letzten zehn Jahren bereits verdoppelt.

Im Ergebnis findet eine gigantische Umverteilung von Vermögen statt, von der Bevölkerung und Wirtschaft hin zu den wenigen Subventionsgewinnern.

Es liegen in der Zwischenzeit valide Rechtsgutachten vor, die das EEG als verfassungs- und europarechtswidrig einstufen..

Die AfD tritt daher dafür ein, das EEG ersatzlos abzuschaffen. Wir wollen.. einzelne Energieträger weder bevorzugen noch benachteiligen,.. die Vorrangeinspeisung von Strom generell abschaffen. Quoten-/ Auktionsmodelle.. lehnen wir ab. Die Stromsteuer wollen wir streichen..“

Von den Einwänden der AfD mal abgesehen, geht es faktisch also schon länger nicht mehr ums ‚Ob‘ – nein..

Jetzt geht es ausnahmslos ums ‚Wie‘!

Wenn es halbwegs vernünftig zugehen soll. Wobei wir nicht wirklich die Zeit zu haben scheinen, noch großartig hierüber zu streiten – möglicherweise + leider!

12.3 (S.81)

„Da die Dekarbonisierung bis 2050 den CO2-Ausstoß um mehr als 85 Prozent verringern soll, sind die Gebäude nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) entsprechend stark zu dämmen.

Die erforderliche Restwärme ist gemäß Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) weitestgehend durch Erneuerbare Energien zu erzeugen.

Wie bei EEG und Energiewende reden Regierung und Profiteure die erforderlichen Kosten zum Umsetzen dieser Maßnahmen klein oder verschweigen sie.

Wie von Fachleuten nachgewiesen, werden die erhofften Wirkungen nur bei wenigen Gebäudekonstruktionen mit zuvor sehr schlechter Wärmedämmung erreicht.

Daneben verursacht das Dämmen an Gebäuden häufig massive Schäden, als Folge z. B. von mangelhaftem Luftaustausch, aber auch von Durchfeuchtung, Algen- und Pilzbefall der Außenwände.

Historische und denkmalgeschützte Fassaden werden zerstört. Zudem erhöhen die überwiegend genutzten Dämmmaterialien aus Polystyrol (Hartschaumplatten) die Brandgefahr.“„Die staatliche  Bevormundung der Besitzer von Gebäuden, der Wohneigentümer und Mieter für Maßnahmen zur Wärmedämmung und Erhöhung der Energie-Effizienz in Gebäuden ist zu beenden.

EnEV und EEWärmeG führen zu einem rasanten Anstieg der Baukosten und dienen als Rechtfertigung für Luxussanierungen. Dadurch sind die Mieten vieler Wohnungen für Bürger mittleren und geringeren Einkommens kaum noch bezahlbar.

Auch aus diesen Gründen setzt sich die AfD dafür ein, die EnEV und EEWärmeG ersatzlos zu streichen.“

Auch diese Vorgehensweise ist mal wieder AfD-typisch. Letztlich ist eine ähnliche Taktik wie ‚beim Rudern‘ gegen EU-Tendenzen erkennbar..

Im Rahmen der Energiewende bei den Gebäuden angekommen – dem ‚Unternehmen Bau‘ an sich – soll es der AfD plötzlich um Mieter(?)- & Eigentümerschutz  gehen??

Mit Blick in die  Auflagen von EnEV und EEWärmeG wird  klar, dass es um massive Kritik an den Einzelinstrumenten des EEG geht. Die große Überschrift (Energiewende samt EE-Gesetz) soll sozusagen über das Dementi der Unterrubriken erst ausgehöhlt und dann als sinnentleerte Hülle fallen gelassen werden.

Dass Dämmschutz beispielsweise – unsachgemäß & rein pro forma angebracht – die schrecklichsten Folgen haben kann, haben wir gerade am Beispiel des Londoner Grenfell-Towers in den Medien sehen müssen.

Und stimmt.. Energie zum Preis von Menschenleben einzusparen, ist definitiv ein NoGo!

In  Deutschland scheinen wir dagegen aktuell die besseren Brandschutz-Vorschriften zu haben.

Aber wie das so ist, muss speziell jeder größere Mietkomplex, der viele Menschen beherbergt, folglich auch jeden Monat  quantitativ attraktive Mieteinnahmen für den Eigentümer generiert, gemäß dieser Vorschriften nach aktuellem Stand auch kontrolliert werden.  Und es muss bei eklatanten Mängeln vom Amt dann spürbar für den Verantwortlichen durchgegriffen werden, damit auch etwas geschieht! Das muss für Alt- wie Neubau gelten und ein Zuwiderhandeln muss empfindliche Konsequenzen für den Vermieter haben.

Nicht wie jetzt in Wuppertal, wo dem Amt wohl schon seit 2010  bekannt war, dass dort noch in den 60erJahren hpts. mit (brennbarer) Holzwolle gedämmt wurde, Gegenmaßnahmen aber durch ständigen Eigentümerwechsel mit immer wieder neu anlaufenden Aufforderungsfristen in den letzten Jahren bislang  folgenlos ignoriert werden konnten.

Konkret unterliegen solche Hochhäuser, die mit  mehr als 22m Höhe  jede Leiter des nächsten Feuerwehrwagens überragen, besonders strengen Bestimmungen. Sie müssen heute mit nicht brennbaren, mineralischen Materialien, wie z. B. Steinwolle, gedämmt sein, müssen eine eigene Rauch- bzw. Brandmelde- & eine Sprinkleranlage  haben sowie die geeigneten Fluchtwege zur Verfügung stellen.

Für Häuser ab 7m Höhe schreibt der Brandschutz der Dämmung immerhin noch schwer entflammbare Systeme vor, die mit feuerfesten Fensterstürzen oder sogen. umlaufenden, nicht brennbaren Brandriegeln  zu kombinieren sind.

Bei niedrigeren Bauten können die um ca. 30% billigeren, aber wesentlich leichter brennbaren Hartschaumplatten in getesteten Verbundsystemen verwendet werden, da man bei solchen Einfamilienhäusern u. ä. von einer wesentlich leichteren Fluchtmöglichkeit ausgeht.

Und wie sieht es mit fehlerhaften, ineffektiven Dämmungen oder auch den thematisierten  Gebäudeschäden durch zu viel Feuchtigkeit in fertig gedämmten Räumen aus, die  ja tatsächlich auftreten?

Aus Fachperspektive wurde hier entweder unsachgemäß isoliert, nicht ganzheitlich geplant, ‚am falschen Ende gespart‘ oder/und unsauber gearbeitet,  z. B. sogen. Wärmebrücken belassen, über die sich dann eben auch das Schwitzwasser seinen Weg sucht.

Zudem ist manchem Bewohner nicht klar, dass nun – da das Haus fachgerecht hermetisch abgedichtet wurde und keine Ritzen & Fugen mehr für passiven Luft- bzw. Feuchtigkeitsausgleich sorgen – aktives & sinnvolles Lüften so unerlässlich ist wie nie zuvor.

Die Ausnahme denkmalgeschützter Fassaden hingegen wird weniger von außen sondern oft versteckt von innen gedämmt – ‚liebe AfD‘.

Auch hier gibt es ausgeklügelte Verbund- & Hohlraumsysteme verschiedenster Art, deren durchdachte Ausführung ohnehin Fachleute übernehmen sollten.

Billig & leicht zu durchschauen ist das alles nicht – keine Frage!

Besonders jetzt wird es zum Problem, da wir heute schmerzlich feststellen, wie..

wenig bezahlbarer Wohnraum

.. uns über die letzten 25 Jahre geblieben ist und keine nennenswerten Bestände nachgerückt sind .

// Sie erinnern sich vielleicht noch, wie das anfing?

Da wurde Ende der 80er Jahre  relativ sang- & klanglos die Wohnungsgemeinnützigkeit abgeschafft, zog sich hernach der Bund anlässlich des anstehenden Finanzierungsbedarfes der Wiedervereinigung aus der Wohnungsbauförderung zurück und wurde 2001 das soziale II. Wohnungsbaugesetz  durch nur noch temporär & punktuell greifende Kompromisse i. R. der Reform des Wohnungsbaurechts ersetzt.

Projekt Hannibal Dortmund

Damit war die sinnvolle Tradition des sogen. Sozialen Wohnungsbaus mit dauerhaft gebundenen Niedrigmieten gestorben. Seither wurden letzte preiswerte Wohnungen  sukzessive dem freien Markt übergeben mit der Folge, dass heute verlässlich bezahlbare Räumlichkeiten zuhauf fehlen (und das nicht erst seit dem letzten Flüchtlingsansturm). //

Es muss also dringend in größerem Stil gebaut werden und die Kosten dieser Bauten für Viele müssen in erschwinglichen Größenordnungen bleiben. Hier prallen zwei unerlässliche Notwendigkeiten in direktem Widerspruch aufeinander.

Die Auflagen für gedämmte Neubauten erhöhen die Baukosten abermals – lt. verschiedenen Expertenaussagen um knapp 2 bis zu 8% – ebenso wie nachträgliche Isolierungen von Keller, Fassade oder Dach samt Installation kräftig zu Buche schlagen.

Die alsbald gewünschte  Amortisation & erwarteten Einsparungen der laufenden Energieversorgung hängen dabei klar von der Qualität des Gesamtkonzeptes & der exakten Ausführung ab.

Selbst mit derzeitiger Förderung eines energieeffizienten Bauens & Sanierens durch die  KfW (= die Kreditanstalt für Wiederaufbau), wirken diese Vorschriften dennoch abschreckend auf manchen Bauherrn.

Besagtes EnEV verlangt aber nicht direkt nach Dämmung!

Jene  EnergieEinsparVerordnung fordert eine deutliche Reduktion des gesamten Primärenergiebedarfs pro Haus.

  • Dafür aber ist die Wärmedämmung nur der eine mögliche Weg.
  • Zum Anderen geht es um die Wahl der Energiegewinnung, also um eine effektive Heizung, Klimaanlage etc., um in sich geschlossenen Systeme und den genutzten, möglichst umweltverträglichen Energieträger.

Schließlich errechnet sich die sogen. Primärenergie aus allen Kosten,  die mit dem Entstehen/der Gewinnung, mit Bereitstellung inkl. Transport & Nutzung von Energie verbunden sind.

Hier eine 3minütige Video-Erklärung der Zusammenhänge im EnEV..

 

Simpelst gefasst, ‚wiegen‘ herkömmliche Heizmethoden mit fossilen Brennstoffen aus  Klimaschutz-Perspektive schwer.

Wer sie weiterhin nutzt, benötigt also im Ausgleich effektive Dämmung u. ä., um diese Energie wenigstens bestmöglich zu halten & zu nutzen.

Moderne Energiegewinnung dagegen – z. B. mittels Kombination aus Wärmepumpe & Erneuerbaren Energien – kann (gemäß EnEV) aufwendige Isolierungen in großen Teilen einsparen.

Fakt bleibt:

Bei einem ca. 40%igen Anteil aller Gebäude am gesamten Energiebedarf Deutschlands und derzeit noch 1/3 Beteiligung an den hiesigen CO2-Emissionen, darf der mittelfristige Kosten-Konflikt mit tausenden neu zu erstellenden Wohnungen zu erschwinglichen (Miet-)Konditionen nicht ausgenutzt & letztlich – wie hier von der AfD –  als schlagendes Argument gegen den Klimaschutz ‚ins Feld geführt‘ werden.

Stattdessen muss die Politik zeitnah eine Lösung finden, die beide Probleme angeht und somit viel preiswerten & gleichzeitig umweltbewusst konzipierten Wohnraum – vor allem in & nahe unserer Ballungszentren bzw. Arbeitsstätten – möglich macht.

Vielleicht müssen dafür die Anforderungen für die Förderung über die KfW wieder etwas gelockert werden? Denn im Moment steht & fällt eine Unterstützung der Förderbank streng mit den jeweils realisierten EnEV-Auflagen, die sich ihrerseits auch noch ständig weiter verschärfen.

Noch besser wäre es möglicherweise, künftig explizit als sozial geplante Großbau- & Großsanierungs-Vorhaben zusätzlich zu einer nachweislich langfristigen Niedrigmietbindung zu verpflichten, bevor sich dann besonders günstige Förderkonditionen ergäben.

Ich bin kein Politiker, kein Baulöwe & kein Finanzgenie. Ich weiß nur, dass unser sozialer Friede auch von der künftigen Bewältigung unser aller Wohnsituation abhängt. Dass das aber alles nichts nützt, wenn  uns Übermorgen die Natur die Quittung für unseren Raubbau präsentiert.

Die AfD sieht das anders – speziell bei möglichen Energieträgern:

Back in the past & hello in uncertain future!

Bei ständig steigendem Anteil der regenerativen Energien insgesamt, hält also die  Verwertung von Biomasse einen gewichtigen Part inne.

Liest man sich weiter im Netz ein, findet man verlockende Potentiale der in Pflanzen gebundenen Bioenergie bei  weitgehender Einigkeit über den sinnvoll verwerteten Anteil an biologischen Abfällen.

Ebenso wie sich in neueren Darstellungen zu erhärten scheint, dass keine zwangsläufige Konkurrenz der Nutzflächen zur Nahrungsmittelgewinnung eintreten müsse.

Hier ein  fast 7 minütiges Beispielvideo der ‚Zukunftsmusik‘ über das flexible Multitalent  BioenergieVielmehr kristallisiert sich der Faktor zunehmender Unabhängigkeit von anderen, zu importierenden Energieträgern durch die Bioenergie – v. a. für die Zukunft – deutlich heraus.

Denn im Moment sieht es eher so aus:

Klick mich – sieh besser

12.4 (S.82)

„Die Erneuerbaren Energien lieferten 2014 11 Prozent der in Deutschland verbrauchten Primärenergie. Gut 7 Prozent oder zwei Drittel wurden aus Biomasse gewonnen. Das teilt sich zu je 3,3 Prozent in die Wärme- und die Stromerzeugung und zu 0,8 Prozent in die Herstellung von Biotreibstoffen.

..Strom aus Biomasse wird über das EEG massiv subventioniert. Die Stromgestehungskosten über Biogasanlagen sind.. am höchsten. Der Betrieb.. belastet häufig die Umwelt.

Biotreibstoffe werden.. über ein Quotensystem indirekt subventioniert. Die Zwangsbeimischung erhöhte den Preis von Diesel und Benzin 2014 um etwa 0,4 Cent je Liter.

Wegen des geringen Wirkungsgrades der Photosynthese von weniger als 1 Prozent ist der Verbrauch landwirtschaftlicher Nutzflächen für Bioenergie unangemessen hoch. Sie steht damit in Konkurrenz zur Erzeugung von Nahrungsmitteln.

Dagegen ist es sinnvoll, für das Gewinnen von Bioenergie biologische Abfälle zu verwerten.

Daher setzt sich die AfD dafür ein, die Subventionierung und Vorrangeinspeisung des Stroms aus Biogasanlagen durch Abschaffen des EEG zu beenden. Die Subventionierung der Biokraftstoffe durch das Quotensystem ist einzustellen.“

Da wundert es schon ein wenig, dass eine AfD, die sonst so auf die Autonomie Deutschlands pocht und dieses Land gern als Exporteur fortschrittlichster Technologien mit allen Einträglichkeiten für die hiesige Wirtschaft & das Renommee Deutschlands sieht, ausgerechnet hier gegen den (geförderten) Ausbau dieser Sparte ist.

Ich kann nur vermuten..

Aber vielleicht liegt alle Abneigung im Kern letztlich in der Opposition zum grünen politischen Gegner, auf dessen jahrzehntelanges Betreiben hin sich das heute relativ breit getragene Umweltbewusstsein in Deutschland,  inklusive  ganz neuer Wirtschaftszweige – von der AfD nur despektierlich als „Subventionsgewinner“ bezeichnet – erst so etablieren konnte?

Vielleicht aber gründet die Absage auch einfach nur in den Abzügen vom Profit, die realisiertes Umweltbewusstsein vom Unternehmer (zunächst) fordert? Denn Umwelt ist in konservativsten Köpfen oft erst mal nichts als teuer.

Ob der einzelne Kostenfaktor auch mal etwas abwirft, salopp gesagt, weiß der Wind 😉 . Bestenfalls spart er weitere Kosten ein & lässt sich sinnvoll kombinieren. In jedem Fall aber ist das neue Handeln  komplex, bringt  zunächst ‚Komplikationen‘, die ohne Rücksicht auf Natur, Tier & die Zukunft der eigenen Kinder in AfD-Köpfen nicht mal gedacht werden müssten.

Stattdessen scheint der traditionelle Flügel der AfD Umweltbewusstsein viel mehr mit der sichtbaren Erhaltung von deutschen Landen, begrenzt lediglich auf die Frist der eigenen Lebenszeit, zu verknüpfen, wie Sie am Schluss der AfD-Reihe noch sehen werden.

Hier allerdings kündigt sich diese Betrachtung bereits an – wenn man die letzten beiden Punkte auf Programmseite 83  heranzieht, deren Wirken & Gefahren eben nicht bzw. nicht sofort ‚ins Auge springen‘ ..

12.5

„Das Fracking genannte Verfahren zur Erschließung unterirdischer  Energieträger bringt Risiken mit sich, eröffnet aber auch neue Möglichkeiten..

Wir wollen die Technik, Vorteile und Risiken des Fracking nach den bestehenden strengen deutschen Umwelt- und Bergbaugesetzen erforschen. Sollten die Risiken beherrschbar erscheinen, wollen wir Fracking entwickeln und mögliche Standorte erkunden lassen.“

12.6

„Die überhasteten Ausstiegsbeschlüsse aus der Kernkraft von 2002 und 2011 waren sachlich nicht begründet und wirtschaftlich schädlich.“

„Der Import von Strom aus unsicheren ausländischen Kernkraftwerken ist weder für den Wirtschaftsstandort Deutschland sinnvoll, noch trägt er zur Reduzierung der Risiken durch die Kernkraft bei.“

Sich der kontroversen,  wenig populären Debatte um beide Energiegewinnungsmethoden bewusst,  wird erst mal beschwichtigend & ganz vorsichtig ‚vorgefühlt‘..
„Den kommerziellen Einsatz des Fracking zur Erdöl- und Erdgasförderung an neuen Standorten lehnt die AfD ab, solange die Energieversorgung Deutschlands anderweitig sichergestellt ist.“

 

„Solange die Stromversorgung am Ort und zur Zeit der Nachfrage nicht gesichert ist, setzt sich die AfD dafür ein, eine Laufzeitverlängerung der noch in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke übergangsweise zu gestatten.“
Parallel dazu kann man doch zumindest schon mal versuchen  😎 so rein prophylaktisch 😉    die Rechtslage zu verändern??
„Daher setzt sich die AfD dafür ein, das im April 2015 in den Bundestag eingebrachte restriktive Fracking-Gesetz zurückzuziehen.“  „Wir wollen die Forschung zur Kernenergie sowie Reaktor- und Kraftwerkstechnik wieder erlauben. Dabei sind selbstverständlich die nötigen Sicherheitsstandards einzuhalten.“

Und, wie gefallen Ihnen die hier angerissenen Perspektiven?

Ohne  mich der hpts. emotional geführten Internet-Debatte rund ums Fracking anzuschließen, kann ich mir auch hier bei manchem Unternehmerinteresse so einige Szenarien aufgrund von Nachlässigkeiten & Ignoranzen – trotz dann festgelegten Sicherheitsauflagen – vorstellen, die oben angeführte Grenfell-Katastrophe bei Weitem in den Schatten stellen könnten. Prost Grundwasser! 😎 z. B.

Ob wir Fracking & Kernenergie wirklich brauchen?? Welche wahren Primärenergie-Kosten stecken da  für Mensch & Natur drin? Da streiten sich die Geister.

Allein die Forschung  in beiden Bereichen ist jedenfalls in Aufwand & Kosten ebenso wenig zu unterschätzen, wie die sonst von der AfD allerorts rigoros abgelehnte Förderung & Unterstützung.

Es bleibt noch immer die Frage,

was denn nach alledem bei der AfD von Umweltschutz  & dem Bewusstsein für Umwelt noch übrig bleibt?

Diese knappen Randnotizen zum Thema Umwelt, versehen mit einer Prise Landschaftsschutz, mit Standards im Tierschutz & einer gewissen Skepsis der Gentechnik gegenüber, gehen bei der AfD jedenfalls i. W. nahtlos in althergebrachte Vorstellungen von Verkehr, Infrastruktur & Wohnungsbau über.

Was dann noch fehlt, sind z. T. populäre, aber wenig vertretbare AfD-Schritte rückwärts im Bildungssystem zzgl. einer weiteren Verschärfung des Leistungsprinzips, verflochten mit bekannten & weiteren Ausgrenzungen von Menschen, die die AfD offenbar nicht dabei haben will.

Sie hören in dieser Sache ein letztes Mal  im August von mir. Dann wird definitiv jeder AfD-Titel der Programmanalyse hier im Blog verschwinden und fließt in ein separat erhältliches Ebook ein.

Bei allem Engagement freue ich mich unbändig, endlich zu konstruktiveren Bildern rund um das Urthema des Blogs – Faktoren unserer Persönlichkeit – zurückzukehren. Sie ahnen nicht, wie sehr!

Bis bald, Ihre Su

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