Keine Pillen

Keine Pillen..

Die meisten Männer mögen keine Pillen, schon gar nicht krank zu sein – so meine Erfahrung.

„Obwohl“ oder „weil“, ist nur die Frage..

Sicher, wer ist schon gerne krank? Aber kann man(n) sich’s aussuchen? Und klar, oftmals werden die kleinen bunten Helferlein für und gegen alles Mögliche nur allzu schnell verordnet, rotten massenhaft in irgendwelchen Schubladen vor sich hin und werden teils bedenkenlos einfach aus derselbigen gegriffen. Das scheint der schnellste und unkomplizierteste Weg zurück zur Pflicht zu sein, birgt aber durchaus auch so seine Gefahren, wie wir ebenfalls alle wissen. (Und ich rede hier jetzt mal nicht von der Psyche allein.)

Sind Männer nun aber besonders risikobewusst, finden andere Wege, ihrem Körper „auf die Sprünge“ zu helfen, brauchen also keine Pillen bzw. nehmen die bunten Teile deshalb nur im Notfall? Oder lässt man(n) sich nicht helfen, weil man(n) sich dann eingestehen müsste, dass man(n) verwundbar ist, einfach älter wird und dass  es ohne Blessuren nun mal nicht ewig so weiter geht? Nimmt man(n) also keine Pillen, obwohl man krank ist? Hält man sich am „pillenfreien Zustand“ künstlich fest, um sich und seinem Körper das Gegenteil zu beweisen – den Stahlharten rauszukehren?

„Das ging doch immer so. Mein Körper ist mein Werkzeug, gehört mir allein, soll nicht knirschen und nicht murren, einfach nur funktionieren, wie gewohnt. Älter, schwächer werden die Anderen – ich doch nicht. Das hat noch Zeit.“

Ich denke,

Männer, vor allem unserer Generation, haben’s da besonders schwer. Ihre angestammte Rolle als Versorger für die anderen, als Steher vor sich selbst, ihr Verhältnis zu Wachstum, Wettbewerb & Konkurrenzkampf ist gefühlt ein ganz anderes und dabei ein großer, nicht zu unterschätzender Bestandteil ihres Selbstverständnisses – oft durch & durch verwachsen mit ihrem Selbstwertgefühl. Diese Männer haben keinen Platz für Störungen – diese Männer müssen eh raus, sehen sich in der Verantwortung, stehen dazu. „Was hilft’s?!“

Um die 50 kommen sie aber, die Mucken – mehr oder weniger. Der eine merkt, dass er sich offensichtlich nie genug bewegt hat. Der andere weiß, welch‘ Schindluder er immer noch treibt, denkt, dass er es schließlich muss. Beide werden abgestraft und wenn sie zu den „Machern“ gehören, tun sie weiter.., ohne Pillen, (ohne Doc?) – spielen auf Glück.  Aber ist es das, bleibt es das? Glücksache?

Ja die Männer, die schon länger dabei sind, haben’s gern noch einfach. Ich gestehe, ich auch und verzichtbare Störungen muss auch ich nicht haben. Bei Männern prallt aber oft fast jeder Anlass für ein „Passt mir jetzt nicht in den Kram“ an einer mehr oder minder standfesten Mauer ab. Manche merken nicht mal, dass da eine hilfreiche Unterbrechung nicht nur möglich gewesen wäre, sondern womöglich die eine oder andere „ungeliebte Ehrenrunde“ abgekürzt und damit manch leidige Folge vermieden hätte.

Diese sind dann ganz in ihrem „Ding“ – entweder aus Überzeugung: “Sowieso!..“, oder sie halten sich dran fest, denken, sie müssten.. machen es schon immer so.. sagen immer öfter zu sich selbst: „Das ist nun mal so!..“ und bemerken es erst, wenn’s maaaaaaal nicht so läuft wink. Nur läuft’s eigentlich bei manchem schon lang nicht mehr – nicht wie gewollt.

Pause(?), sortieren(?)

..fällt aus wegen Nebel, salopp gesagt. „Wenn schon, wenn man(n) was erreichen will, dann muss man(n) auch konsequent drüber bleiben.“ – so die offizielle Variante und oftmals ist’s auch schlicht ein finanzielles Muss. Das will ich hier nicht vergessen.

Wenn man(n) im Stillen aber schon länger über nen Schnitt nachdenkt und ich meine einen Cut (nicht etwa den sogen. guten Schnitt, die rein profitable Perspektive), dann heißt Pause auch nachdenken, sich fallen lassen und spüren, was ist – ob man(n) will oder nicht. Ganz wie allabendlich, kurz bevor man sich die wohlverdiente „Mütze Schlaf“ einfängt.

Da geht einem teilweise auch alles Mögliche und Unmögliche durch den Kopf und da zwackt es mal hier und zieht auch mal da, quer durch einen durch.

Aber hinsehen? Wer will denn da hinsehen?

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