Europa: Willkommenskultur oder Abschottung

Europa: Denn sie wissen nicht, was sie tun.. (Teil 1)

Sorry.. die aktuellen Schlagzeilen überschlagen sich in einer Form, dass ich dazu nicht länger schweigen kann! Zu viel, um das es mir geht, scheint den Menschen aus den Augen.. ergo aus dem Sinn.

Und nein, ich habe nicht alles geschafft, was ich für meine Auszeit angedacht hatte. Habe hingegen viel Zeit in die aktuelle Medienrecherche aus hiesiger Perspektiveaus Sicht des Blogs – gesteckt und Erstaunliches, z. T. wieder.. z. T. neu entdeckt, das ich mit Ihnen teilen möchte.

Was mich zunächst schockiert hat..

– und hier spreche ich allein von meinem Eindruck  – war, mehrfach vorgeführt zu bekommen, dass nicht nur Deutschland sich von alten Ressentiments nicht trennen kann. Nein, ganz EUROPA, die Europäische Union „ziert sich“, wehrt sich vehement und sinnt dafür in Sphären, angesichts der Ströme von Flüchtlingen vor unseren Toren (& Türen), für die ich mich wahrlich SCHÄME!

euro-165852_640Dass da nicht mal halb zusammengewachsen ist, was ein Ganzes werden wollte – das war klar, wenn man ausgerechnet mit einer Währungsunion beginnt, um vorzugsweise allein die wirtschaftlichen Vorteile auszuloten.

Derweil aber hat jeder der Staaten sein „nationales Süppchen unbeirrt & fleißig weiter gekocht“ und wenig geschah, um auch die Menschen sich gegenseitig näher zu bringen.

Dass aber der ideologische Ursprung, der verbindene Gedanke, das vermeintlich gemeinsame Ziel, die fallenden Grenzen über die Jahre und der sich weitende Friedenszustand nicht mehr erzeugen als dieses sich jetzt „windende Gebilde von um ihre Pfründe besorgten Festungsherren“.. Das hat mich der Realität ein weiteres Stück näher rücken lassen.

Wie man das im Einzelnen an den Kommentaren & Reaktionen der jeweiligen Länder konkreter ablesen konnte & kann, sind wir Deutsche wohl auch da wenig einzigartig. Alle scheinen sie mit ihren rechten Populisten ihre Kämpfe zu haben und überall stehen diese „Rechten“ erschreckend nah der Konservative und damit auch noch mitten im Volk.

Auch habe ich nicht vergessen wie zuvor bereits über Monate hinweg hier die sogen. Salafisten ihr rekrutierendes Unwesen trieben, auch vorher schon die  rechtsextremen „Glatzen“ ganze Viertel von Zeit zu Zeit „nicht gerade sicherer..“ werden ließen und mancherorts den Mob „ins Rollen“ brachten bis wieder Heime ins Lodern kamen.

Friedlich hört sich das nicht an,

auch nicht christlich, schon gar nicht nach offenem Verständnis, aufgeklärter Toleranz & Respekt oder Nächsten– bzw. Menschenliebe.

15060635053_510e48e9a6_zWas sich da schon seit geraumer Zeit, hier unter uns an mehreren Fronten zu Horden zusammenrottet, inklusive der ausufernden Gewalt unter international kursierenden Hooligans, vielleicht sogar bishin zu manchem Amokläufer(?), hingegen sicher bei jedem gewaltbereiten Terroristen.. Das alles sind deutliche Signale, die offensichtlich nicht nur ich bis dato in ihrer Tragweite zu ignorieren suchte.

Wenn mich bisher jemand gefragt hat, ob ich stolz sei, eine Deutsche zu sein, hab ich immer ziemlich irritiert geschaut. Stolz? Auf was an einer Nationalität – egal welche – kann man stolz sein? Wozu soll dieser kaum greifbare, individuell unverdiente Stolz gut sein? Wo soll da mein verdienter Anteil liegen bzw. ist es nicht nur Glück auf diesem relativ friedlichen & relativ weit entwickelten Fleckchen Erde geboren zu sein? Wie sollte ich mich dessen rühmen?

Ich fand diesen „Pfauenschlag“ immer unnötig, wenn nicht sogar kontraproduktiv, denn eine solche Profilierung über die Schablone stereotyper Eigenschaften ist oft der erste Schritt zur Ausgrenzung Anderer – dient also nicht selten dazu, sich lediglich anhand verallgemeinerter Attribute eines Volkes – also allein Kraft Geburt bzw. aufgrund erworbener Nationalität als „der Bessere“ darzustellen.

myfest1_c_MyFestCrewStattdessen war ich eher stolz Berlinerin zu sein, weil diese Stadt  – genauer ihr Westteil – Jahrzehnte eine bunte Freiheit lebte, ja diese Freiheit international verkörperte und vielerorts zeigte – anhand lebendiger Menschen zeigte , dass mit der Zeit & dem Willen dazu geht, wovon doch angeblich auch Europa träumt (Multi-Kulti ist hier schließlich noch immer nicht tot – in einigen Bezirken: ganz im Gegenteil!)

berlin-896350_640Ergo hab ich mich viel mehr als Berlinerin & als Europäerin gefühlt und das gern – lebe  aus Überzeugung an diesem Ort. Wenn Andere das als Stolz werten, hatte ich nichts dagegen. (Da lag meine Heimat.)

Aber jetzt? Worauf sollte ich bei diesem Denken, Verhalten & Benehmen – offensichtlich nahezu überall in EUROPA – noch stolz sein, wenn ich lese & höre, was europäische Machthaber & Emporkömmlinge jetzt, da die Gemeinschaft gefordert wäre, „zum Besten“ geben?

„Willkommenskultur“

ist die reine Häme – in meinen Augen wohlgemerkt – egal ob Deutsche oder Europäer. Unsere Frauen & Männer sind vielleicht zivilisierter, nach unserer Definition, aber viel klüger verhalten auch wir uns oftmals nicht.

Zu schnell, für meine Verhältnisse, reißt auch bei uns die Verbindung zu dem, was unsere Köpfe & Herzen noch wissen sollten, zu dem feinsinnigen Gefühl, was uns den Frieden bringt – ihn in die kleinste Zelle trägt & hält!

Vielmehr haben wir, die Europäer, uns auf den Frieden verlassen, vom Frieden & den Früchten der Zivilisation gezehrt, uns im scheinbar sicheren  Wohlstand „gesonnt“, ihn immer dreister vorangetrieben und tun es noch – „als gäb’s kein Morgen mehr..“ und, trotz medialer Erschließung, den Zustand der Welt samt unserem Anteil daran (=Verantwortung?), nie flächendeckend wirksam zur Kenntnis genommen.

Dieses bereits angebrochene „Rottenzeitalter“,

wie ich es seit einiger Zeit sich abzeichnen sehe, lässt mich an eine alte Debatte von vor einem Jahr zurückdenken, als es um die Mündigkeit der Bürger dieses Landes ging.

Einer meiner Uralt-Freunde vertraute fest auf die Erkenntnisse, die uns doch alle erreicht haben mussten! (?) Ich hingegen bezweifelte hier & da, dass die Menschen allerorts so wach durch ihr Leben  gingen, beobachtete eher, dass Viele viel zu oft mit ganz anderen Dingen beschäftigt waren oder gar um diese mit allen Sinnen kämpfen mussten, als dass sie stets oder auch nur in der Summe („unterm Strich“) mündig handelten.

Zusammen mit allem, was ich über..

crime-268896das verwerflich Böse in jedem von uns allen bisher recherchiert habe..

und wie ich es im Zusammenhang sehe, erinnert mich das an Gustave Le Bon – ein Pariser Arzt, der sich um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jht. zusätzlich mit Archäologie, Völkerkunde, Politik & Soziologie befasste und der mit seinen Erkenntnissen als Begründer der Massenpsychologie gilt.

Und Sie werden mir zugestehen..

in einer wogenden Masse von Menschen herrschen tatsächlich andere Gesetze!

Eine erste Facette des Massenphänomens hatte ich schon angeschnitten.. das unberechenbare Auftauchen verheerender Massenpanik bereits in friedlichen Zeiten.

cross-353251Sehen Sie hier..

„Wir sind alle keine Engel“

 

Eine andere Seite leiteten einst diese Gedanken ein:

maxresdefault Hitler-MeinKampf-ThemaBreiteMasse.pdf

Nur diese paar Zeilen sollte JEDER mal gelesen haben! Man beachte die Wortwahl, die Gleichsetzungen und die Bilder, die sich im Kopf dazu einstellen..

Um beides noch besser in der menscheneigenen Systematik dahinter zu verstehen.. Dafür hat sich Gustave Le Bon bereits anhand der Französischen Revolution und am Beispiel Napoleons mit der Dynamik der Masse befasst – lange bevor ein Hitler „die gezielte Probe aufs Exempel“ machte und damit ganz Europa ins Unglück stürzte.

Die Masse..

unterscheidet sich von einer zufälligen Menschenmenge durch ein gemeinsames Anliegen (Motiv), ein gemeinsames Grundgefühl & unbedingtes Wollen, dem die Verbindung, die Zusammenkunft, Ausdruck & machtvoll mitreißendes Gewicht verleihen soll.

151px-Gustave_Le_Bon_about_1900In dieser Art umriss es Le Bon, der in einer Zeit lebte, da es zwischen Aufklärungsgedanken & den neuen Möglichkeiten mit einsetzender Industrieller Revolution erstmals vorstellbar wurde, dass nicht nur selbst erkorene Eliten künftig in der Lage sein würden, ihr Volk zu lenken, sondern ab sofort das Volk selbst „sein Schicksal bestimmen“ werde. Gerade mal, sehr grob betrachtet, vor guten 200 Jahren ging das deutlich erkennbar los..

Wenn sich so eine „gewichtige“ Masse oft über wachsenden Unmut bildet („Bauchgefühl“.. Stimmung?..  gesellschaftliches Klima), beobachtete er eine Art neues, allumfassendes Wesen, das sich energiegeladen über die Glieder der Menge ausbreitet – logischerweise orientiert an deren aller Durchschnitt – damit geleitet von Mittelmäßigkeit (schon rein  rechnerisch).

Von Stund‘ an allerdings schwindet innerhalb dieser „speziellen Interessengemeinschaft“ damit aber auch die Autonomie des Einzelnen, denn die bewegte, lebendige Masse duldet keinen Widerspruchnichts was einen Gegenstrom erzeugen, die gemeinsame Macht brechen könnte.

640px-PEGIDA_Demo_DRESDEN_25_Jan_2015_116139820So „verschmelzen“ die Individuen (wie) zu einem Ganzen, geht die eigene Persönlichkeit zunächst fast unmerklich unter – in der Mehrheit.

Es schwinden die Perspektiven und damit die Entscheidungsmöglichkeiten. So auch nimmt die Relevanz des einzelnen bewussten Willens ab, seine Bedeutung und mit ihm das Potenzial & die Einzigartigkeit des selbstbestimmten kognitiven Denkvermögens samt der Fähigkeit, „im Strom“ überhaupt noch differenziert sehen & urteilen zu können.

Distanz zum Geschehen (und Überblick?)..

innerhalb der Masse werden unmöglich – sogar gefährlich. An die Stelle  von Verstand & Vernunft rückt eine Art Sog..

Wo sogar die Normen, die Regeln der Gesellschaft angegangen werden, muss zwangsläufig Anarchie ein Zwischenzustand sein – zumindest bis neue, frische Strukturen wieder die Verbindlichkeit von „Gerüst & Rahmen auf alten Fundamenten“ herstellen..

640px-13-06-07_RaR_WellenbrecherDie Seele der Masse versetzt die Einzelnen, ähnlich der Unbegreiflichkeit einer Hypnose, in ein & denselben Gefühlszustand – sehr ähnlich und sehr nah seinem „Mitstreiter“. Über & über von diesem einen Bedürfnis, diesem gemeinsamen Drängen & Wollen erfüllt (Ziel), beginnt die beseelte Masse zu „brodeln“..

Es sammeln sich die noch ungerichteten Energien. Mit Regeln & Grenzen fallen auch die Grenzen der Triebe, bestätigt sich „dafür“ das Eigene im „Nachbarn“ (Anerkennung/Akzeptanz), überträgt sich auch das Simpelste aus dem Durchschnitt der Menge auf den Nächsten & potenziert sich gegenseitig zu einer Überzeugungseuphorie der Bestätigung, zum Glauben an Erreichbarkeit, an Durchsetzungskraft & an die gemeinsame Macht dafür.

Ein sogen. „Hexenkessel“ entsteht..

JENSEITS(!) des Bewusstseins –

nur mit dem „kleinen Rechenfehler“ 😉 , dass die Einzelnen ihr Bewusstsein dringend bräuchten, um überhaupt dieser Dynamik zu widerstehen, ausbrechen und/oder klar sehen zu können oder schlicht „STOPP“ zu sagen und ..  das ist das wahrhaft Gefährlichste: Die Masse ist ein „Lawastrom“ jenseits jeglicher Verantwortung für jedes  ihrer Glieder!

Hat man doch sein denkendes ICH am Beginn des wahrlich ergreifenden Gemeinschaftserlebnisses „abgegeben“, sich & die Bilder seines Unbewussten der vermeintlich gemeinsamen Sache verschrieben und ist unter so Vielen auch gar nicht mehr aus- bzw. ist der Einzelne in nichts mehr „dingfest“  zu machen..

Das ist noch lange nicht alles – weder seitens Le Bon.., wohl kaum seitens des aktuellen Geschehens.., noch zu dem, was wir heute   wissen & erkennen können. In ein paar Tagen folgt hier Teil 2 des aktuellen EUROPA-EXKURSES – gleichfalls für jeden hier einsehbar. Und warum?

Weil es wirklich wichtig ist (!),

sich der Mechanismen – gerade derzeit – bewusst zu werden, so wie sie uns selbst, ebenso wie die aufgestauten Massen an malträtierten Flüchtlingen ergreifen können und partiell schon ergriffen haben – völlig unabhängig von der jeweiligen Kultur!

Kultur ist schließlich auch genau das, was wir alle dabei verlieren, wenn wir uns nur noch in festgefahrenen Meinungslagern  „bewegen“. Unbedacht – in wahrstem Sinne – lassen wir zu, dass pure Angst, Neid & Hass die Realität verzerren.

Bis wirklich bald 🙂  .

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