AfD-Programm Knackpunkt 9.2: Islam in Deutschland?

Was zeigt der Anschlag auf Berlin? Bewahrheitet sich jetzt die Headline des AfD-Programms : „Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“?

Eigentlich wollte ich diesen Artikel deutlich vor Weihnachten herausbringen. Dann überschlugen sich die Ereignisse in dieser Stadt..

Fremdartiges Weihnachten

Ihnen ein beschauliches Fest in der Unwirklichkeit dieser Tage zu wünschen, hatte sich spätestens mit der Nachricht von 12 Toten & über 50 Verwundeten mitten in der Hauptstadt dieses Landes erübrigt – aus meiner Sicht.

Stellung zu einer Welle an Spekulationen & gezielter Hetze ausgerechnet in der Weihnachtszeit zu beziehen, die diesmal nun kaum mehr eine war,  habe ich mir ganz absichtlich aufgespart und besser abgewartet bis jetzt erste stichhaltigere Erkenntnisse über die Hintergründe der Tat sich gesammelt haben, zumindest die Ebene der vorschnell & wild polarisierenden „Luftschüsse“ hiermit abebbt und bis Sie & ich dieses Weihnachtsfest – sicherlich sehr nachdenklich – in privatem Kreis hoffentlich dennoch friedlich verbracht haben.

Die offene Gewalt ist angekommen!

Das ist, was Berliner & Deutsche seit dem 19.12.2016, Tag des Anschlags, wissen.

Die Frage in unser aller Köpfe nach dem oder den Tätern samt den Zusammenhängen hinter dem perfiden Anschlag  rief sofort alle wohlbekannten Mahner, Besserwisser & Unken dieser Zeit zwischen CSU & AfD auf den Plan, die offenbar allein auf die Möglichkeit der Bestätigung ihrer Befürchtungen gewartet haben, um sich nun mit nationalem Nachdruck & speziell in Hinblick auf die bevorstehende Wahl zu profilieren.

Ein polnischer LKW, ein toter Pole im Sattelschlepper, ein pakistanischer Verdächtiger, der gestellt wurde, aber ebenso schnell wieder freigelassen werden musste.

Das waren die einzigen ersten Erkenntnisse, die einem Horst Seehofer, Chef der CSU, – (!)keine 24 Stunden nach dem Attentat(!) – ausreichten, alle Anteilnahme an Schock & Leid umgehend & faktisch pietätslos seiner Ferndiagnose des Offensichtlichten „zu widmen“, indem er am nächsten Vormittag „nachschoss“:

„Wir sind es den Opfern, den Betroffenen und der gesamten Bevölkerung schuldig, dass wir unsere gesamte Zuwanderungs- und Sicherheitspolitik überdenken und neu justieren.“

Noch einen Zacken schärfer – zwischen altkluger Verleumdung & übler Nachrede – twitterte noch am selben Tag Marcus Pretzell, Landeskopf der AfD in NRW :

Das steht in Reihe mit weiteren AfD-Äußerungen..

gleicher Intention – auch schon im Vorfeld. Sie erinnern sich?

Da war Sylvester vor einem Jahr und Frauke Petry,  Spitzenkandidatin der AfD, die in Sachen zynischer Sarkasmus ihrem jetzigen Gatten(*) Pretzell in nichts nachsteht und anhand der Übergriffe in Köln „ergänzte“ :

„Ist Ihnen nach der Welle an Straftaten und sexuellen Übergriffen Deutschland nun ‚weltoffen und bunt’ genug, Frau Merkel?“.

(*) Ja, die Beiden haben jetzt kurz vor Weihnachten 2016 [auch noch 😉 ] geheiratet.

Oder erst kürzlich im November die schamlose Äußerung von Beatrix von Storch aus Perspektive ihres Sitzes im Europaparlament zur Flüchtlingssituation auf dem Mittelmeer:

„Es gibt einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen den vielen Toten und der Politik von Frau Merkel.“

Auch wenn es zur Strategie der AfD von Anfang an dazugehört, sich im Nachhinein von grenzwertigen Vorstößen der Profilierungsgebaren einzelner AfD-Köpfe zu distanzieren,  werden offenbar jetzt – kurz vor Beginn des Wahljahres 2017 – diese ganz bewusst gesetzten „Kurzschlüsse“ & „Hüftschüsse“ Richtung personifizierter Regierungsverantwortung von Angela Merkel auch von der AfD-Bundespartei aufgefangen bzw. mitgetragen, wenn die zentrale Parteiebene kurz darauf twittert:In gleichem Kontext meinte bereits am Folgetag, dem 21.12.2016, auch die Neue Rechte, insbesonders die patriotische Identitäre Bewegung“ rund um Götz Kubitschek von „Sezession“,

G. Kubitschek

neben weiteren einschlägigen Medienvertretern  in „vorderster Front“ wie Philip Stein von „Einprozent“ und Jürgen Elsässer von „Compact, eine Mahnwache vorm Kanzleramt veranstalten zu müssen, zu der auch die ihnen nahestehenden, bekannten AfD-Spitzen Gauland & Höcke geladen waren.

Drahtseilakt der AfD über deutschen DächernBlicken Sie doch nochmal kurz zurück in erste offensichtliche personale Zusammenhänge zwischen AfD, Neue Rechte & PEGIDA..

Die Berliner scheinen aber nicht auf dieses, hauptsächlich schweigende Bekenntnis  gewartet zu haben, schon gar nicht gesteigerten Wert darauf zu legen – zumal zu diesem völlig in Unklarheit gehüllten Zeitpunkt! Gerade mal an die 300 Personen sammelten sich.

Erst hiernach fühlte sich Björn Höcke von der AfD-Thüringen zu einem separaten Interview in Berlin berufen, in dem er den vermeintlich zentralen Kern aller Vorwürfe an Merkel nochmal klar betonte, auf den letztlich alle AfD-Anspielungen der hier genannten Art abzielen:

Das historische Datum 04. September 2015..

ist leider nicht nur aus AfD-Perspektive der Scheidepunkt im Umgang mit Menschenrechten & dem europäischen Zusammenhalt bei Konfrontation mit einer nie gekannten Flut an Flüchtlingen, die just in jenen Tagen damals über die sogen. Balkanroute das völlig überforderte Ungarn erreicht hatten und nun in friedlich kaum zu bremsenden Wellen zielstrebig Richtung Österreich und weiter nach Deutschland steuerten – Massen an Heimatlosen am Ende ihrer Kräfte, die v. a. vor dem syrischen Krieg geflohen waren (bis heute fliehen).

Ungarn hatte sich bereits entschieden, sprach schon damals von Grenzzäunen. Angesichts des Ansturms und schon im Vorfeld verlassen von der Solidarität anderer EU-Staaten, die sowohl fleißig auf das „Bremspedal“ ihrer europäischen Aufnahmeverpflichtung traten (& treten) als auch nicht wirklich halfen zu überbrücken, musste etwas geschehen in diesem kleinen, abermals strapazierten Grenzstaat der EU.

Noch bevor man in den Medien die zwangsläufigen Unmenschlichkeiten zu sehen bekam, beschloss geschickterweise Regierungschef Orban die erschöpften Massen besser gleich in Bussen an die  österreichische Grenze fahren zu lassen und – entgegen der Handhabung nach Dubliner EU-Beschluss – den „Ball“ an die EU-Binnenstaaten Österreich & Deutschland abzuspielen – den Druck damit (vorerst?) abzugeben.

Nicht zuletzt durch eine wenige Tage zuvor, Ende August ergangene Fehlmeldung des deutschen BAMF, die sich bereits in den Medien bis auf die Smartphones der Flüchtenden verbreitete, hatte Deutschland ohnehin ein äußerst unglückliches (& einsames) Aufnahmesignal – eigentlich nur für Syrer – gesetzt, das – in dieser Art formuliert & nun ungewollterweise auch noch im Auge der Öffentlichkeit – sicher auch Fantasien in manchem Kopf anderer Herkunftsländer beflügelte, weshalb sich akut jedenfalls kaum noch jemand in Ungarn registrieren lassen und lieber gleich im Schutz der Menge bis nach Deutschland durchmarschieren wollte.

Welche Entscheidungsfreiheit blieb Angela Merkel?

Noch in der Nacht des 04. 09. klärte sie, dass das EU-Recht sehr wohl als Ausnahme ein freiwilliges Selbsteintrittsrecht über die Aufnahmepflicht eines EU-Staates hinaus an Flüchtlingen vorsieht und informierte auch nachweislich den zunächst betroffenen Landeschef der Bayern, Horst Seehofer, was nun unweigerlich erst auf Bayern, dann auf Deutschland zurollte.

Diese, somit bereits gefällte Entscheidung will Seehofer aber erst am nächsten Tag erhalten haben. Das erklärt den ersten Keim des Zwistes zwischen den Schwesterparteien bereits im Ansatz.. (Was da nun auch immer gelaufen.. oder eben nicht passiert sein soll..)

Was Merkel eigentlich nur als Ausnahmeregelung für den größten Ansturm [betend 😉 ?] abgenickt hatte, um Ärgeres an der ungarischen Grenze mit Polzei & Militär, aber auch im Untereinander der erschöpften & unruhig entnervten Flüchtlinge zu vermeiden, als auch die befreundeten Österreicher nicht mit allem allein zu lassen, entglitt den Verantwortlichen.

Auch die Hoffnung auf mittragende Unterstützung anderer Staaten, die lt. EU-Regelung ja  zumindest moralisch in der Pflicht gegenüber dem spontan handelnden Deutschland standen, blieb aus. Ganz im Gegenteil: An diesem historischen Novum begann sich Europa erstmals wieder mehr & mehr zu spalten. Und derweil kamen immer mehr Fremde..

Selbst wenn man – entgegen der BAMF-Meldung – weiterhin beabsichtigt hätte bzw. auch wenig später versucht hat, sofort bei Grenzüberschreitung Identität & Papiere zu kontrollieren & zu listen..

Angesichts der nie da gewesenen Massen an Menschen, die nun auch nicht mehr auf zugewiesene Busse warteten, ihren Marsch  wieder zunehmend selbst in Hand & Füße nahmen, auf ihrer Reise ebenso wie bei Ankunft versorgt, verpflegt, verarztet, dann untergebracht werden mussten und sicher auch infolge der Sprachbarrieren, geriet Kontrolle offenbar zunächst zur Nebensache – angesichts der absoluten Priorität Nr. 1:

In der Dramatik des Chaos vor Ort v. a. Ruhe zu bewahren & humanitäre Erstversorgung soweit für alle zu leisten & zu organisieren (bevor dem Einzelnen überhaupt klar werden konnte, wo genau seine Reise nun ein Zuhause finden könnte).

Wirklich geschafft haben wir es nicht!

Auch wenn man sich auf Regierungsebene im Nachhinein mehrfach gegenseitig & öffentlich versicherte, dass dies nur eine Ausnahme bleiben sollte und speziell Angela Merkel fast selbstbeschwörend an Ihren Spruch, wir würden es aus eigener Kraft & im Geiste Europas schaffen, glauben musste..

Wer konnte bei der Unberechenbarkeit dieser völlig neuen Situation in nahezu jeglicher Hinsicht wirklich beurteilen, wo diese „Ausnahme“ nun defakto ihr Ende finden wird?

Hoffnungen auf solidarische Kooperation zwischen den EU-Partnern haben sich weitgehend immer mehr zerschlagen. Stattdessen wächst der Trend in der ersten, westlichen Welt, sich eher wieder auf das Eigene zu konzentrieren, notfalls die „Ellbogen dafür zu spitzen“ oder schlicht womöglich auszutreten aus dem wenig funktionierenden „Verein“ – s. Brexit etc..

Die Errichtung und lokal weit vorgreifende Organisation in sogen. Hotspots  – Auffanglager als strukturierender Zwischenstopp jeder neuen Flüchtlingswelle – erwies sich zunächst als schwierig und bei aktueller Gesetzes- bzw. Bündnislage nicht genügend effektiv.

Allein die Absprachen mit der Türkei sollten erste Entlastungen bringen, haben sich aber als „dezentes Damoklesschwert“ für die initierende Kanzlerin entpuppt, angesichts der rückläufigen Entwicklung des ebenfalls im Umbruch befindlichen Landes um Erdogan samt der Macht als berufener Schleuser sozusagen, die ihm seither gegenüber der EU dadurch zwangsläufig zugewachsen ist.

Noch immer sterben pro Jahr über 3000, in 2016 bis dato sogar weit mehr als 4000 Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer, bekommt niemand – auch nicht Frontex, die Außenwehr der EU, mit zunehmend nationaler Unterstützung – das Feld um die kriminellen Schlepper, die mit dem Leid der Flüchtlinge das Geschäft ihres Lebens bislang ohne jegliches Eigenrisiko machen, unter Kontrolle. (Einzelne Stimmen behaupten hingegen schon lang, das sei seitens der ohnehin nicht begeisterten, um ihre Pfründe besorgten EU schließlich auch nicht wirklich gewollt..)

Dass wir in Deutschland..

es nicht wirklich geschafft haben, zeigt sich aber auch nicht erst an der jetzigen „Spitze des Eisbergs“ = Berlin, auch nicht erst seit Ansbach oder Würzburg, sondern bereits weit zuvor.

Das lässt sich kaum bestreiten, geht  – genau genommen – zurück bis in die Integrationsverfehlungen der 70er Jahre des damals gespaltenen Deutschlands,

  • in denen die BRD sich vehement über Jahrzehnte geweigert hat, sich als begehrtes Einwanderungsland zu erkennen und hierfür frühzeitig geregelte Maßnahmen zu ergreifen, als auch Intergration als einseitige Selbstverständlichkeit (ohne Eigenanteil) misszuverstehen und damit viele widerstrebende Kräfte zu übersehen, schlicht die Folgen einer wenig gelungenen Integration über Generationen hinweg zu unterschätzen.
  • Ebenso in der DDR, deren Zentralgewalt Integration vorsätzlich mit streng reglementierter Isolation der Fremden gleichsetzte und so die Chance auf Annäherung & Gewöhnung zwischen den Menschen schon im Voraus vereitelte, was wir – trotz vergleichweise geringster Migrantenanteile heute im Osten – bis in unsere Tage dort in Form überproportional vertretener, latenter Angst und mancherorts bishin zu rational so kaum begründbarer Feindseligkeit spüren.

Beide – DDR & BRD – waren u. a. ausführlich recherchiertes Thema im vorherigen, ersten Artikel zu Deutschland & Islam.

Speziell heutige Tendenzen im Osten DeutschlandsArbeit_familie_vaterland_transparent_sachsenmut_stoppt_moslemflut.jpg wurden auch schon Mitte 2015 näher & etwas persönlicher aus meiner laienhaften Westperspektive hinterfragt..

Wer diese Zeiten gar nicht mehr kennt bzw. mir, dem „Westkind“, die spezielle Kompetenz abspricht, der sei mit folgendem Link besänftigt, in dessen Inhalt die seit Wiedervereinigung noch immer für die gleichen Werte eintretende

per Klick zur Rede in 8seitigem PdF

Autorin & Bürgerrechtlerin Freya Klier aktuell mit ihrer  Dresdener Rede vom 17. Okt 2016 nochmal ebenso eindringlich wie einfühlsam auf die Verfahrensweisen der DDR  zurückschaut und Unglaubliches von damals dabei ins Gedächtnis ruft.

Die derzeitige Suche nach dem/den Schuldigen..

kann man sich also leicht machen, wie die AfD es tut:

  • Die politische Verantwortung unbeirrbar & einzig beim jeweils regierenden Parteigegner verorten,  ständig & alles polemisieren und..
  • den eigentlich schuldbeladenen Agressor ebenso unscharf & rigoros dem Riesenfeld des sicherlich für Viele hier schon per se gewöhnungsbedürftigen Islam zuweisen.

Das derzeitig immer noch herrschende Chaos in Verwaltung & Verfassungsschutz bis hoch auf EU-Ebene, wie es sich anhand des  aktuellen Berliner Beispiels, der Aufenthalte & Kontakte des offenbar tatsächlichen, mittlerweile in Mailand von der Polizei erschossenen Berlinattentäters, des Tunesiers Anis Amri,   abzuzeichnen scheint, ist auf jeden Fall.. NICHTS, worauf irgendjemand der Verantwortlichen stolz sein kann. Auch der erste nationale Kommentar unseres Innenministers de Maizière wirkt auf mich eher wie schlecht gemachte PR, als dass dieser Mann einen geeigneten Plan hätte – außer jenem, den Skandal herauszuzögern.

Das ist Steilvorlage für Populisten,

wage ich zu behaupten – brisanterweise in direktem Vorfeld zur Bundestagswahl 2017!!

Als Wähler, als mündiger Bürger, wie es so schön heißt, gehört zu unserem Recht der Wahl, meine ich, aber auch die Pflicht genauer hinzuschauen.

Ich denke dabei nicht, dass es in diesen Zeiten noch reicht, bequemerweise & automatisch „mit den Wölfen zu heulen“, weil man letztlich ganz andere Dinge gerade im Kopf hat, es einem die Sache  erleichtert und sich die beiden folgenden Tatsachen auch noch als stützende Ausreden geradezu anbieten:

  • Dass politische Profile bis vor kurzem eher als aussterbende Spezies galten, seit geraumer Zeit keine wirkliche Alternative bestand
  • und man den Medien sowieso nicht mehr trauen könne.

//Wenn Sie sich mal etwas mehr mit Kommunikation auseinandersetzen, wissen Sie: Ja  sicher, Mediennutzung ist immer instrumentalisiert.  Medien sind Instrumente, um etwas & jemanden gezielt zu erreichen! Hieran messen wir ihre Zweckmäßigkeit bishin zum täglichen Gebrauch unseres Smartphones, beispielsweise.//

Wie aber der kluge, erst kürzlich verstorbene Walter Scheel meinte:

„Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun.

Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen!“

Genau dieser, dem derzeitigen Populismus entgegen gesetzte Ansatz, den wir in unserer Parteienlandschaft eigentlich vermissen, uns für unsere Politik nur wünschen können, sollte uns als Wähler generell kritisch in der Auswahl unserer Informationen sein lassen – erst recht in einer flächendeckenden Wirtschaftsphilosophie, in der es mit Wachstum & haltlosem Fortschritt, Wettbewerb & Konkurrenz überall & immer auch um Verdrängung des Anderen geht. So eben auch  in der Politik, die um Ihre & meine Gunst alle 4 Jahre auf Bundesebene und alle 5 auf Landesebene buhlt, um dann „das Zepter selbst zu schwingen“.

Grundvoraussetzung & Basis – das wird uns in diesen Zeiten wieder zunehmend  bewusster – muss der Erhalt unseres Friedens sein! Direkt nach Schuld & Verantwortung schließt sich damit sofort..

die große Frage nach unserer Sicherheit,

angesichts der Ereignisse hier, ebenso wie in anderen EU-Ländern rund um als auch hinsichtlich des Umbruchs in den Herkunftsländern des derzeitigen Terrors & der vor diesem Terror & den Kriegszuständen Flüchtenden an – hpts. aktuell im sogen. Nahen Osten islamischer Prägung.

Die staatliche Sicherheit im Innern allein..

ergäbe aber noch keinen stabilen Frieden auf Dauer! Meines Erachtens gehört ebenso die Eintracht zwischen den Menschen als auch ausreichend reale Perspektiven für das Aus- & Fortkommen der gesamten Bevölkerung hier vor Ort untrennbar dazu – also der soziale Frieden (auf Grundlage sozialer Gerechtigkeit) als langfristige Basis & Inhalt dessen, was es zu schützen gilt.

Diese unerlässliche Verbindung von schützender Sicherheit & Frieden innerhalb der Gruppen einer Gesellschaft aber gerät bei dem derzeitigen Hang zu Populismus & Begünstigung des naheliegenden wilden Aktionismus, nur um die Massen für sich einzunehmen und wahlwirksame  Überlegenheit & Stärke zu demonstrieren, immer mehr in Vergessenheit. Walter Scheel, Helmut Schmidt, ja sogar Franz Josef Strauss werden sich noch öfter im Grabe umdrehen, denn für das JETZT scheint zu gelten:

Man kann als vehementes „Sprachrohr“ des besorgten Wählers, also  als Partei, einseitig, oberflächlich & fast durchweg polemisierend  sich die zum Eigennutz passenden „Rosinen“ aus dem weiten Feld von  Schuld & Verantwortung eines Problems mittlerweile internationalen Ausmaßes herauspicken, die Brüche im sozialen Frieden für seine Ziele ausnützen, mit seinem lautstarken Auftritt bei den besonders Besorgten für noch mehr Verwirrung, Angst & Wut sorgen, selbst dabei ständig die zu verteidigenden Werte samt  des notwendigen Anstandes vernachlässigen und so seinerseits nahezu unbemerkt Feindbilder Stück um Stück in den Köpfen prägen, damit die  Lage verschärfen,  ergo selbst den Frieden gefährden und sich dennoch populär & medienwirksam als Retter präsentieren.

Das scheint zu gehen – das kann man offenbar als Partei dieser Tage, wie man sieht.

Man sollte & man könnte hingegen – und das erwarte ich von all unseren Parteien –  für dieses schwerste aller Ziele – eine stabile Friedenslage sich als demokratisch mündiger Partner erweisen – so man den Eigennutz angesichts der tatsächlichen Gefährlichkeit der Lage (nicht nur in diesem Land) mal hinten an stellt. Ein Partner, der zuhören & Ursachen erkennen kann sowie  verstehen & wirklich alle Menschen konstruktiv unterstützen will, die berechtigt hier leben sowie vielleicht noch kommen. Man könnte..

Man könnte darüber hinaus sich dann tatsächlich  auf die ursächlichen Missverständnisse & Missachtungen, die schleichenden Gefahren, die kardinalen Fehler in Gänze und möglichen Fehleinschätzungen im Detail konzentrieren und einen besseren, für die gesamte Gesellschaft hilfreichen Plan präsentieren und erst hiernach – dann aber fundiert(!) den IST-Zustand kritisieren. Ja, man könnte..

Das wäre eine echte Alternative!

Andererseits denken Viele..

Die Gesellschaft mit dem Offensichtlichen allerorts & eindeutig immer wieder zu konfrontieren, wie es die AfD tut, kann doch nicht falsch sein.Schließlich liegen unsere „Wurzeln“ hier ja tatsächlich auf ganz eigenen Wegen der Geschichte und sollte gerade dieses Bewusstsein & der daraus gewachsene Friede uns darin bestärken, dies auf & für hiesigen Boden auch frei & offen aussprechen zu können.

Immerhin haben wir hier auch nur deshalb unsere fest verankerte Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung unter den Geschlechtern und Vieles mehr, das man in den meisten islamischen Ländern derzeit vergebens sucht.

Ja mehr noch.. will man doch speziell als Deutscher endlich auch auf diesen Frieden & die damit verbundene, endlich wiedererreichte Freiheit stolz sein und diese gegen jede Bedrohung – real oder potentiell – im Jetzt wie in Zukunft verteidigen.

Das muss doch legitim sein! Gehört zu allererst zu unserem Selbstverständnis, unserem Selbstbewusstsein, ist vielleicht sogar unsere Pflicht!? Oder nicht?

Was also kann daran falsch sein?

Angesichts des perfiden Anschlags auf das „Herz des Westens“ dieser Stadt, meiner für Freiheit & Toleranz geradezu symbolhaft stehenden Heimatstadt Berlin oder auch der aktuellen Notwendigkeit z. B. den Zulauf der Kölner Sylvesternacht strengstens kontrollieren zu müssen, ist das eine mehr als berechtigte, in den aktuellen Fokus erneut gerissene Frage.

Daran kann v. a. falsch sein..

  • nicht zu differenzieren,
  • vorschnell (potentiell falsch) zu urteilen,
  • Phasen der Ungewissheit für die eigene Meinung als vermeintlichen Beweis oder Indiz auszunutzen,
  • damit Vorurteile bishin zu Feindbildern zu propagieren,
  • falsche Zusammenhänge herzustellen,
  • ebenso Relevantes zu verdrängen, zu übersehen,
  • Respekt, Anstand & Wertvorstellungen zu ignorieren, zu verletzen und
  • letztlich hierdurch die notwendige Aufklärung wie nachfolgende Lösungsansätze zu boykottieren.

Grundsätzlich möchte ich hier festhalten, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung, das derzeit Viele & zu vorderst die AfD immer wieder einfordert, niemanden von der Pflicht entbindet, damit dennoch fair, respektvoll & pietätswahrend umzugehen.

Diskussions- & Streitkultur in aufgeklärt, demokratischem Verständnis..

– Poltical Correctness hin oder her – verlangt, die Rechte des Anderen nicht zu verletzten – weder die der Betroffenen, noch die des vermeintlichen Gegners. Was sonst würde daran noch den Anspruch rechtfertigen, sich kultiviert zu nennen?

Vor & neben dem Anliegen Recht zu haben, „die Wahrheit“ kennen zu wollen und jedermanns Berechtigung, überzeugt zu sein, muss immer der Freiraum für (weitere) Aufklärung & andere Perspektiven bestehen bleiben.

Das allein ist demokratisch in aufgeklärtem Verständnis, ist dauerhaft wertewahrend , dem Frieden, „der Wahrheit“ förderlich – also genau das, worauf all jene, die derzeit mit der AfD zusammen auf ihre freie, unverblümte Meinung pochen, doch so stolz sind – ihr Recht, wie das Recht jedes Anderen auch, das sie schützen wollen.

Hieran & an den zu verteidigenden hiesigen Werten sowie insbesondere gemessen an der real eingetretenen Gefahr v. a. durch organsierte Angriffe auf unsere Freiheit, unseren Frieden & unsere Kultur aus dem Feld extremst konservativer, radikaler Vertreter des Islam sowie politisch motivierter Milizen des islamischen Staates (IS) u. ä., findet sich im AfD-Programm S. 48/49 Folgendes unter der Pauschalbehauptung:

„Der Islam gehört nicht zu Deutschland“

erläutert die AfD kurz zuvor,.. pauschaliert direkt danach,..
„Einer islamischen Glaubenspraxis, die sich gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung, unsere Gesetze und gegen die jüdisch-christlichen und humanistischen Grundlagen unserer Kultur richtet, tritt die AfD klar entgegen.“ „In seiner Ausbreitung und in der Präsenz einer ständig wachsenden Zahl von Muslimen sieht die AfD eine große Gefahr für unseren Staat, unsere Gesellschaft und unsere Werteordnung.“
differenziert im Ansatz,.. räumt beschwichtigend ein,..
„Ein Islam, der unsere Rechtsordnung nicht respektiert oder sogar bekämpft und einen Herrschaftsanspruch als alleingültige Religion erhebt, ist mit unserer Rechtsordnung und Kultur unvereinbar.“ „Viele Muslime leben rechtstreu sowie integriert und sind akzeptierte und geschätzte Mitglieder unserer Gesellschaft.“
fordert.. und bezeugt:
„Die AfD verlangt jedoch zu verhindern, dass sich islamische Parallelgesellschaften mit Scharia-Richtern bilden und zunehmend abschotten.“
„Sie will verhindern, dass sich Muslime bis zum gewaltbereiten Salafismus und Terror religiös radikalisieren.“

Das scheint berechtigt und bleibt doch widersprüchlich.

Sagt es doch nicht eindeutig, welche der hiesigen Muslime gemeint sind. Alle? Nein. Noch spricht die AfD von ein Islam..“ bzw. eine (bestimmte?) islamische Glaubenspraxis..“ und räumt ein, dass es sogar viele Muslime gäbe, die hier sehr wohl integriert & rechtstreu leben. Andererseits aber sieht die AfD „eine große Gefahr..“ in einer ständig wachsenden Zahl an Muslimen – offenbar per se!

Ja wie denn nun?

Finden sich Programm-Passagen, die den (einen,) mit uns unvereinbaren Islam eingrenzen, auf den sich alle Skepsis bezieht oder ist doch die andere, komplett fremde Kultur gemeint, auf deren Boden man grundsätzlich und immer wieder Unterwanderung & Feindseligkeit dem humanistisch christlichen Gedankengut gegenüber befürchtet? Oder lässt gerade diese Partei das bewusst offen?


In diesem Sinne geht es zeitnah mit einem dritten Part zum Thema Islam in Deutschland – wieder enger am Programm orientiert, neben einem Versuch der Differenzierung der verschiedenen Islamströmungen –  weiter.

Hätte mich während des Schreibens hier nicht die Realität mit dem IS-Attentat auf ‚mein‘ Berlin überholt und u. a. damit ein erneutes Beispiel der AfD-Doppelstrategie – verbal/medial gezielt propagieren, programmatisch wieder wahltauglich einlenken – geliefert, wäre ich weiter.

Der angerissene Zusammenhang aber, samt der dahinter stehenden Wahltaktik, auf die Welle der öffentlichen Meinungaufzusatteln“ und sie gezielt  & provokant nah am  Rand des demokratisch Denkbaren zum eigenen Vorteil wiederholt steuern zu wollen, war mir wichtig aufzuzeigen und bot sich hier geradezu an.

💡  Es folgen insgesamt noch 2-4 Artikel zum Thema AfD hier im öffentlichen EXTRO, die ich (!)nach Abschluss(!) dann noch weitere 4 Wochen hier im Blog für Sie, meine treuen  Leser, zwecks Ausdruck, stehen lasse.

Hiernach beabsichtige ich, sämtliche AfD-Artikel aus dem Blog zu entnehmen und separat als E-Book zur Information im Wahljahr 2017 gegen Entgelt anzubieten. 💡

Schließlich gehört diese spezielle Thematik nur entfernt zum Kern des Blogs, der sich um unsere Persönlichkeit dreht.

Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr ich mich darauf freue, die hierfür vor einem knappen Jahr unterbrochene Doppelserie in EXTRO & INTRO bzgl. der Entwicklung unserer Geschlechterrollen wieder aufzunehmen. So der konkrete Plan.

Nichtsdestotrotz bleibt es dabei..

Ein glückliches 2017 wünsche ich Ihnen

🙂 Ihre Su

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