Ein Mann in Männeraugen,

.. speziell in reifer gewordenen Männeraugen, aktuell in dieser Zeit –  wie definiert er sich?

Nur & allein der Blick der letzten Tage in ein Buch, das sich ausschließlich mit den speziellen Aspekten des männlichen Gehirns und der Biologie des Mannes befasst, bringt niemand wirklich weiter.

Interessant ist es! Gesichtspunkte hieraus werden in Folgeartikeln auch noch einfließen, aber zum Selbstverständnis von gestandenen Männern, die Ende der 50er, Anfang der 60er geboren sind,  gehört mehr – viel mehr als die genetische, hormonelle & neuronale Prägung im Laufe des Lebens.

Speziell jetzt, da es weder bei den Damen ähnlichen Alters noch bei den Männern selbst hauptsächlich noch um die Triebfeder der Fortpflanzung geht und speziell auch innerhalb der schon mehrfach angerissenen Umbruchzeiten, in denen sich unsere Gesellschaft zwischen den Geschlechtern bewegt.

Das Wichtigste für Männer um die 50..

scheint mir, halbwegs mit sich zufrieden „das nächste Kapitel aufschlagen“ zu können, einerseits das erreicht oder in sicherer Griffweite vor sich zu wissen, für das sie die meiste Zeit im Job & sich sonst engagiert haben  (= „Ihr Ding“) und andererseits in sich, ihre persönliche Gangart, so, wie sie nunmal sind – nein besser – geworden sind über die Jahre, akzeptieren zu können.

Wenn diese beiden Komponenten in etwa & ausschließlich nach ihrer eigenen Bewertung stimmen, denke ich – unabhängig davon, ob sie bereits den Etappensieg in der Tasche haben oder relativ sicher auf ihrem persönlichen Weg gehen – sind Männer in ihren besten Jahren ungebrochen lebendig & strahlen ihre Männlichkeit auch aus – mit & ohne Worte, aber in jedem Fall mit deutlichen Ecken & Kanten.

abstract-71283Vater geworden zu sein, auf Enkelkinder zu schauen gehört nicht unbedingt dazu, rutscht in dieser Phase auch nicht selten kurzfristig aus ihrem Fokus.

Allein die Tatsache aber, seine Nachkommen auf dieser Welt zu wissen, macht sie oft noch verständiger, gibt ihnen eine zusätzliche Gelassenheit für sich selbst, aber auch ein Stück Offenheit mehr, für die Wirren des Lebens Anderer – vielleicht auch für die eigenen.

Die Sehnsucht nach einer glücklichen Verbindung mit einer Frau, die sie in ihren wichtigsten Zügen sein lässt, wie sie heute sind, die selbst noch Einges mit sich & ihnen vor hat und Körperlichkeit genauso selbstverständlich mit ihnen lebt wie sie weiblichen Esprit mit ins Spiel bringt – diese Sehnsucht haben mit Sicherheit die meisten, nur oftmals genau dort auch kein kleines Problem – fast egal, ob sie in einer Beziehung stehen oder nicht.

Aus vielen Gesprächen,

die ich mit Männern führe, schimmert all das immer wieder durch. Vertrauen ist dabei ein besonderes Gut, mit dem sie meist bewusst vorsichtig umgehen und das oft auch aus „gutem“ Grund – gemessen an all.. ihren Erfahrungen, die hinter ihnen liegen.

Aber genau diese Erfahrungen machen einen Großteil ihres ganzen Auftretens aus und sind, wenn sie einem Anderen gestatten, mit in ihren Fundus zu schauen, oft der Schlüssel zu ihrem Wesen.

figuerliche Skulptur mit Handschlag
Artikel zum horizontalen Respekt..

Respekt, so hab ich den Eindruck, erwartet jeder von ihnen, zunächst auf eine besonders distanzierte Art.

Abstand & dennoch Interesse, wohldosiert, erwachsen & doch lebendig, scheint die Ebene zu sein, die sie sich am Beginn eines Kontaktes wünschen.

Aus dem Spielalter sind die meisten raus smile. Sie schauen zwar unverblümt jungen schlanken Beinen hinterher, sich aber selbst den Stress der Jugend nochmal antun, wollen eigentlich gar nicht so viele – nicht auf Dauer.

Eher suchen sie ihr Pendant, wenn es ums andere Geschlecht geht. Eine Frau die passt, nicht zu spritzig, unbedacht & oberflächlich, aber auch nicht der solide Muttityp, der ihnen vorlebt & betont, schon längst (auch ohne sie? wink) mit beiden Beinen im Leben zu stehen.

arm-wrestling-567950_1280Was hingegen auch viel zu vielen fehlt, ist ein Freund, mindest ein guter, der ihnen wie ein Bruder sein soll und sie auch derb & klar versteht, sie lange kennt oder einfach plötzlich auftaucht.

Wer das alles hat, muss ziemlich viel „richtig“ gemacht haben, würde ich sagen.

Wir sind allesamt komplexe Gesamtpakete, heute mehr als zuvor..

Das Kunststück sind die Ecken & Kanten,

.. die man(n) will oder wie eine Narbe mit sich trägt. Sie sind das Profil, wie man(n) sich selber sieht. Das geht mir selbst so – weil es wichtig ist.. das eigene Selbstbild prägt, was man(n) von sich hat.

Ich meine auch, dass jeder das Recht zu all dem hat und das nur natürlicherweise auch vom Anderen respektiert sehen will.

Neue echte Freunde, neue Liebe.. ist immer eine Chance, aber weder noch leicht zu finden. Männer, die das gefunden haben, stehen fester, scheint mir, und freier in Vielem ihrer Art, haben spürbar über sich selbst nachgedacht..

Verankerung, Bodenkontakt, Erdung bis hin zu „Blitzableiter & Fliehkraft“ sind für einen Mann noch einmal ganz anders wichtig, als es traditionell eher den Frauen nahegelegt wurde.

Das ist auch Dreh- & Angelpunkt des Buches, das ich von Gerald Hüther gelesen habe, woraufhin ich nochmal in Historie & Soziologie und deren Sicht menschlicher Entwicklung „gestiegen“ bin und die angeschnittenen Thesen in den nächsten Wochen näher beleuchten werde.

Das soll für heute auch reichen. Bleiben Sie, kommen Sie wieder, wenn es Sie interessiert..

nach oben

Schreibe einen Kommentar