Die menschliche Natur anhand von Beduerfnissen

Die menschliche Natur anhand von Bedürfnissen

Der eine oder andere kennt sie noch, die Bedürfnispyramide von Maslow.

Sie baut auf den im vorherigen Beitrag beschriebenen, lebenserhaltenden Grundbedürfnissen eines jeden als breite Basis auf und verjüngt sich nach oben hin in das Sammelsurium der individuelleren, sogenannten Wachstumsbedürfnisse, in erweitertem Sinn.

Die Logik dahinter..

setzt voraus, dass die niederen, aus dem mehr körperlich spürbaren Defizit heraus zu befriedigenden, Bedürfnisse (=Grundbedürfnisse) zunächst gestillt sein müssen, um sich als Einzelwesen den erweiternden bzw. höheren Ansprüchen der Entfaltung zuwenden zu können.

Schlicht gesagt, muss der Bauch also erst satt, die Hütte warm & sicher sein, bevor man an andere Gelüste denken kann..

Eines der neuesten und erfreulich vereinfachten Bedürfnismodelle von Hans-Georg Häusel bezieht sich vornehmlich auf dieses, dann einsetzende Wachstumsstreben und unterteilt die Bedürfniswelt in drei große Kategorien, jeweils verbunden mit dem dazugehörigen Grundgefühl  (=Emotion) als Handlungsmotiv.

Häusel spricht von dem natürlichen Bedürfnis nach..

1. Sicherheit (als Maßnahme gegen die Angst)

und meint unser Verlangen, ein einmal gewonnenes Gleichgewicht weiter erhalten zu wollen, Balance, Harmonie & eine gewisse Ordnung als stabile „Rückendeckung“ zu brauchen – sozusagen die nächste Basisstufe über unseren befriedigten Grundbedürfnissen und verlässliche Startbasis, aufbauen & diese Ebene halten zu wollen.

2. Stimulanz (als Ausdruck unserer Lust),

die letztlich unseren Lebenshunger, unsere natürliche Neugier auf alles Neue, auf Erlebnisse, Sinnesreize jeder Art, ebenso wie auf Abenteuer & Spiel und damit auf (Weiter-)Entwicklung und den Wissensdurst umschreibt, aber auch den Drang nach Erregung, Ekstase & sinnlicher Lust, sowie

3. Dominanz (als Kompensation von Wut),

das ebenfalls grundlegende Bedürfnis nach Einflussnahme & Wirkung auf unser Umfeld, somit auch unser Durchsetzungsvermögen wie unser innerer Antrieb, uns dafür auch räumlich ausbreiten zu wollen, um unseren Wirkungsgrad noch weiter zu erhöhen, zu erweitern.

Veit Lindau, populärer Autor und ansprechend lebensnaher Persönlichkeits- und Beziehungs-Coach, ergänzt die Dimensionen von Häusel, umreißt sie damit noch genauer. Er fügt der Sicherheit explizit das Bedürfnis nach Nähe hinzu, der Stimulanz das persönliche Wachstum und der Dominanz das Bedürfnis zu Dienen als langsam reifende Antwort auf ein wachsendes weltzentrisches Bewusstsein.

Diese großen Handlungsstränge wohnen in uns, treiben uns an, bestimmen unser Fühlen & Tun. Aber nicht bei jedem Alles gleichermaßen, wie sich vermuten lässt. Gerade diese individuell unterschiedlichen Ausprägungen der einzelnen Komponenten bestimmen einen der großen Unterschiede zwischen uns und lassen den Einen glücklich sein, worin der Andere unterzugehen droht.

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